Tonnenweise Sand und Kalkstein gegen das Hochwasser

Deich zwischen Haltern und Marl verstärkt. Sandsäcke schützen Campingplatz

Bild: Tonnenweise Kalkstein wird gegenwärtig zur Verstärkung des Lippe-Deichs zwischen Marl und Dorsten aufgebracht. Fotos: Bludau

Vest. Der Lippeverband stärkt aktuell den Lippe-Deich zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl mit tonnenweise Kalkstein, wovon die ersten Lkw-Ladungen bereits am Donnerstagabend angeliefert und direkt eingebaut wurden. Zwar sinkt der Lippepegel, doch seit heute Nachmittag regnet es wieder. Schutz benötigte auch der Campingplatz Zenker „anne Bänke“, gelegen zwischen Lippe und Wesel-Datteln-Kanal.

Mit mehreren Lkws lässt der Lippeverband seit dem frühen Donnerstagabend tonnenweise Kalkstein zum Lippedeich zwischen Haltern-Lippramsdorf und Marl anliefern. Auf rund 100 Metern entlang des Deichfußes werden insgesamt 2.500 Tonnen des Materials aufgeschüttet, um den Deich zu stärken. „Es handelt sich um eine reine Präventivmaßnahme“, sagt Lippeverband-Sprecher Ilias Abawi, der ebenfalls gebetsmühlenartig wiederholt, dass eine akute Gefahr nicht bestehe.

Noch 14 Tage Hochwasser

Da die Wassermassen in der Lippe noch lange stehen werden, habe man sich zu dieser Maßnahme entschlossen, so Abawi weiter. „Wir rechnen damit, dass es rund 14 Tage dauern wird, bis das Lippe-Hochwasser wieder runtergeht.“ Die aufgetragene Schicht aus Kalkstein dient dem Deich als zusätzliche Stütze. Aktuell würden die Pegel zwar auch in diesem Bereich fallen, so Abawi, doch schon sind neue Regenfälle angekündigt.

Wohnbebauung gibt es in dem Bereich ganz in der Nähe des Pumpwerks Bonenkamp nicht. Das Areal wurde dennoch großflächig abgesperrt, weil ein paar Hochwassertouristen den Lastwagen teilweise die Zufahrt versperrt hatten.

Schutz für Campingplatz „anne Bänke“

Seit Donnerstagmittag waren das THW Gladbeck / Dorsten, sowie die Feuerwehr Dorsten am Campingplatz Zenker „anne Bänke“, gelegen zwischen Lippe und Wesel-Datteln-Kanal, ganz im Westen von Dorsten im Einsatz (Bild unten). Aufgrund des hohen Pegelstands der Lippe war Wasser bereits auf den Platz eingedrungen. Ein eilig aufgeschütteter Sandwall bot dem Wasser keinen Widerstand mehr, so dass nun die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr daneben einen Sandsackdeich aufgebaut haben.

Dahinter wurde dann noch eine Tauchpumpe eingesetzt und das bereits eingedrungene Wasser abzupumpen. Erst am Donnerstagabend gegen 19 Uhr war der Deich fertig und die Einsatzkräfte konnten ihren Einsatz beenden. Die Bewohner des Campingplatzes hatten ihr Domizil bereits vorher verlassen.

Freitag, 29. Dezember 2023, 15:12 • Verfasst in Vest

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