Diskurs um Agnes-Miegel-Straße

Bild: Angela Peets übergibt die Unterschriftenliste an Bürgermeister Matthias Müller. Im Hintergrund stehen weitere Anwohnerinnen und Anwohner, die ihr Anliegen im Rathaus gemeinsam vorgetragen haben.

Herten. Nachdem im Mai 2023 eine Bürgeranregung der Initiative „Zwangsarbeit nicht vergessen!“, mit dem Wunsch die Agnes-Miegel-Straße umzubenennen, bei der Stadtverwaltung eingegangen ist, überreichte jetzt eine Gruppe von Anwohnerinnen und Anwohnern Bürgermeister Matthias Müller eine Unterschriftenliste, um sich gegen eine Umbenennung auszusprechen.

Die rund 170 Bürger, die sich in der Unterschriftenliste eintrugen, fürchten einen hohen bürokratischen Aufwand und dadurch entstehende Kosten für sich, falls die Straße umbenannt werden sollte. Matthias Müller empfing kürzlich die Gruppe im Rathaus.

„Ich danke den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihren wichtigen Beitrag zum Diskurs“, betonte Matthias Müller. „Wir werden ihre Argumente mit berücksichtigen, wenn wir unseren Vorschlag zum weiteren Verfahren in dieser Angelegenheit ausarbeiten. Diesen werde ich dann im September mit dem Ältestenrat besprechen, damit wir den Prozess zur Entscheidungsfindung auf dieser Basis weiterführen können.“

Über die sogenannte Bürgeranregung nach § 24 der Gemeindeordnung NRW muss im Haupt- und Finanzausschuss (HuFA) beraten und entschieden werden. „Auf dem Weg zur Entscheidungsfindung müssen wir das Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten“, so Müller. „Hierbei kommen sowohl emotionale, historische, politische, aber auch moralische Aspekte zum Tragen.“

Hintergrund

Agnes Miegel war zu Zeiten des Nationalsozialismus Schriftstellerin und gehörte zu den Unterstützenden des Regimes und dessen Kriegspolitik. Die nach ihr benannte Straße befindet sich in Herten an dem Ort, wo früher ein Zwangsarbeiterlager stand.

Montag, 21. August 2023, 11:31 • Verfasst in Herten

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