Neue Leitungsformen in der Pfarrei Heilige Edith Stein

Bild: Pastoralreferent Benedikt Stelthove (links) und Pfarrer Marius Mirt werden künftig die Pfarrei Heilige Edith Stein in Marl gemeinsam leiten. Foto: Michaela Kiepe
 
Marl. Pfarrer Marius Mirt (48) und Pastoralreferent Benedikt Stelthove (36) werden künftig gemeinsam die Pfarrei Heilige Edith Stein in Marl leiten. Das neue Modell mit bekannten Gesichtern stellte am Donnerstag Matthias Mamot, Personaldezernent des Bistums Münster, zunächst dem Seelsorgeteam und anschließend den Gremien vor. Mamot: „Leitung sollte nie allein, sondern im Team stattfinden und freiwillig Engagierte beteiligen“. Sie sollte zu der Situation und den Menschen vor Ort passen sowie zeitlich befristet sein. Mirt und Stelthove erklärten im Anschluss, wie dies konkret für die Pfarrei Heilige Edith Stein aussehen könnte. Die versammelten Mitglieder des Kirchenvorstandes und Pfarreirats haben ihre Unterstützung durch ein zustimmendes Votum zum Ausdruck gebracht.

Mit dem Wechsel von Pfarrer Heiner Innig vor 14 Monaten nach Kevelaer, hatte Mirt die Pfarrverwaltung der 18.000 Mitglieder zählenden Kirchengemeinde mit ihren sieben Kirchen übernommen. Der gebürtige Rumäne ist seit fast neun Jahren und Stelthove seit sechs Jahren in der Pfarrei tätig. Das Bistum Münster hatte sich an die beiden Seelsorger gewandt und mit ihnen über mögliche gemeinsame Leitungsformen gesprochen. „Im Vorfeld unserer Entscheidung gab es einen gemeinsamen längeren Klärungsprozess. Wir haben uns intensiv und ernsthaft mit dem Thema beschäftigt“, berichtet Stelthove und fügt hinzu: „Wir beginnen mit dem neuen Modell nicht bei null. So haben wir uns bereits die Leitungsaufgaben beim Kirchenvorstand und Pfarreirat geteilt.“ Vieles spreche für die gemeinsame Leitung. „Es ist ein großer Vorteil, dass wir alle Strukturen gut kennen und in der Pfarrei verankert sind. Wir müssen uns nicht erst umschauen und hören. Und auch die Gemeindemitglieder kennen unsere Stärken und natürlich auch die Schwächen“, fügt Mirt hinzu.

Kirche muss neue Wege gehen

Sie hätten gemeinsam überlegt, wie Leitung gut funktioniert, wie sie geteilt und auf verschiedene Schultern verteilt werden könne. „Dafür haben wir keine endgültigen Antworten. Das wird eine gemeinsame Aufgabe sein, für die wir die Ehrenamtlichen sensibilisieren und mit ins Boot holen möchten“, erläutert Stelthove. Eine gut funktionierende Pfarrei sei ohne freiwilliges Engagement nicht mehr vorstellbar. Dabei setzt das neue Leitungsteam auf Verlässlichkeit und „Beinfreiheit“. Der 36-Jährige nennt ein Beispiel: „Das funktioniert wunderbar bei unseren Ferienfreizeiten. Die Aktiven arbeiten sehr selbstständig und melden sich, wenn sie Unterstützung brauchen oder Fragen haben. Sie stehen auf eigenen Füßen.“

°Die Kirche müsse neue Wege gehen,“ unterstreicht Mirt „Wir müssen uns von dem alten Bild eines Pfarrers verabschieden, der überall ist“, ist der 48-Jährige überzeugt. Und Stelthove ergänzt: „Vielleicht sind wir mit unserem Modell auch Vorreiter für alternative Leitungsformen im Bistum Münster. Wir wollen es auf jeden Fall ausprobieren.“

So gut sich die beiden Seelsorger verstehen, in einem Punkt haben sie dann doch unterschiedliche Prioritäten. „Ich spiele gern Fußball und Tennis. Das ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zu meiner Arbeit“, berichtet Marius Mirt. „Ich bin nicht so sportlich. Dafür bin ich aber gern mit dem Fahrrad unterwegs“, sagt Benedikt Stelthove. „Und das ist etwas, was ich ungern mache“, gibt Mirt lachend zu.

Freitag, 24. Februar 2023, 11:32 • Verfasst in Marl

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