Tödlicher Leichtsinn: Kohlegrill in der Wohnung

Sie wollten heizen! Ehepaar gerade noch rechtzeitig gerettet

Dorsten. Der Versuch eine Wohnung mit einem Holzkohlegrill zu beheizen, hätte für eine Familie in Dorsten-Barkenberg in der Nacht auf Sonntag tödlichen Folgen haben können. Nur glücklichen Umständen war es zu verdanken, dass die Gefahr früh genug entdeckt wurde.

Der Notruf erreichte die Feuerwehr gegen 23.30 Uhr am Samstagabend und führte die Einsatzkräfte zu einem Mehrfamilienhaus in die Talaue. Der Sohn der betroffenen Familie war kurz zuvor nach Hause gekommen und hatte bemerkt, dass es seinen Eltern nicht gut ging und sie unter Atemnot litten. Erst die alarmierte Besatzung eines Rettungswagens stellte dann Dank seines routinemäßig mitgeführten Messgeräts fest, dass es in der Wohnung eine extrem hohe CO Konzentration gab.

Im Gegensatz zu Kohlendioxid kommt Kohlenmonoxid so gut wie nicht in der natürlichen Atmosphäre der Umgebungsluft vor. Es entsteht durch eine unvollständige Verbrennung von beispielsweise Öl, Kohle oder auch Holz.

Wohnung hatte keinen Strom

Wie sich dann für die Einsatzkräfte herausstellte, war versucht worden die Wohnung mit einem Kohlegrill zu beheizen. Nach Aussagen von Anwohnern hat die betroffene Wohnung keinen Strom und die Mieter haben deshalb versucht, die Wohnung auf diesem Weg warm zu bekommen. Leider ein Versuch, der absolut nicht geeignet ist und auch schlimm hätte ausgehen können.

Die Feuerwehrleute betraten die Wohnung dann mit Atemschutzgeräten und lüfteten die Wohnung gründlich. Der Grill wurde umgehend ins Freie gebracht. Auch angrenzende Bereiche, wie weitere Wohnungen des Mehrfamilienhauses, das Treppenhaus und der Keller wurden belüftet und anschließend mit weiteren Messungen kontrolliert. Dazu wurden auch andere Mieter kurzfristig aus ihren Wohnungen gebeten.

Nach über einer Stunde konnte der Feuerwehr-Einsatz beendet werden. Die Wohnungsinhaber kamen mit dem Verdacht auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus.

Die Feuerwehr warnt ausdrücklich davor, Grills oder auch Gasöfen in geschlossenen Räumen zu benutzen. Kohlenstoffmonoxid (CO) ist deshalb so gefährlich, weil es geruch-, geschmack- und farblos ist. Es verteilt sich unbemerkt in der Wohnung und wird nicht als Gefahr bemerkt, weil man es nicht riechen, schmecken oder sehen kann.

Sonntag, 22. Januar 2023, 14:43 • Verfasst in Dorsten

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