Millionen Euro für die Hülsstraße

Bild: In der Fußgängerzone in Hüls erläuterten Markus Schaffrath (Leiter Amt für Stadtplanung und integrierte Quartierentwicklung, 2. v. l.)) und David Breuckmann vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit (6. v. l.) den Mitarbeitern der Landschaftsarchitekturbüros die örtlichen Gegebenheiten.

Marl. Die Fußgängerzone in Hüls ist Marls zweiter wichtiger Siedlungsschwerpunkt neben der Stadtmitte. Doch dieses Nebenzentrum ist in die Jahre gekommen, die Fußgängerzone in ihrer Gesamtkonzeption mittlerweile ermüdet, funktional und baulich sind die Abwärtstendenzen deutlich zu erkennen. Lange gab es Kritik von Kunden, Handel und Anwohnern. Nun will die Stadt handeln.
Die Stadt Marl hat innerhalb des Integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK und dem Handlungskonzept für die Ortsmitte Hüls als Gesamtvision zahlreiche Einzelvorhaben integriert – eines der Leitprojekte trägt die Überschrift „Aufwertung Zentrum Hüls“. Der Fußgängerzone kommt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle zu. Drei Millionen Euro nimmt die Stadt in den kommenden Jahren aus Eigenmitteln in die Hand.

Hinter dem Ziel der Umgestaltung stehen neben der Aufwertung durch eine attraktive, funktionale Umgestaltung unter anderem auch eine bessere Aufenthalts- und Erlebnisqualität, die Stärkung des Einzelhandels und die Sicherung der Versorgungs- und Freizeitfunktion. „Aber auch private Eigentümer und Investoren sollen dadurch Impulse zur Modernisierung von Gebäuden und Betrieben erhalten“, sagt Markus Schaffrath vom Marler Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung.

Bis 7. Februar Ideen entwickeln 

Wie dies umzusetzen ist, auch wie eine einladende Atmosphäre für jede Altersgruppen geschaffen werden kann, sollen nun Landschaftsarchitekturbüros zeigen. Im Rahmen eines Kolloquiums wurden in der Herz-Jesu-Kirche die ersten Aufklärungsgespräche geführt. Bis zum 7. Februar haben die Büros nun Zeit, ihre Ideen einzureichen. Entgegenkommen dürfte den kreativen Köpfen, dass es keine denkmalgeschützten Gebäude gibt, keine ausgewiesenen Ladezonen verlangt werden und bestehende Leitungen verlegt werden können. Später wird eine Jury entscheiden.

Bürgerbeteiligungen soll eine Rolle spielen

Einige Voraussetzungen gilt es für die Büros zu beachten. So muss beispielsweise eine Rettungsgasse integriert werden. Aber auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und der Kinder- und Jugendbeteiligung (mehr Grün, mehr Bänke, mehr Spielemöglichkeiten) sollen berücksichtigt werden. Der Umbau der Hülsstraße ist dabei das Kernstück, auch Realisierungsteil genannt. Darüber hinaus gibt es einen zusätzlichen Ideenteil, der zwar nicht im Investitionsvolumen enthalten ist, gleichwohl aber Berücksichtigung finden soll: Dabei geht es um die nördliche Querung Bergstraße/Victoriastraße und den Bereich Lipper Weg / Trogemannstraße.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Büros konnten sich die Gegebenheit vor Ort bei einem Rundgang anschauen und erste Live-Eindrücke gewinnen. Die einheitliche Meinung: Die Hülsstraße hat mit ihren vielen Gründerzeitfassaden durchaus Potenzial. Bei der Umgestaltung spielen natürlich auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit zentrale Rollen. Das gilt genauso berücksichtigt werden wie Möglichkeiten zu schaffen für diverse Veranstaltungsformate, um beispielsweise das Weinfest oder den Wochenmarkt wieder in die Fußgängerzone zu holen, und für ein Beleuchtungskonzept zu sorgen, das die Gründerzeitfassaden mehr zur Geltung bringt. Wenn alles zeitlich nach Plan verläuft, soll in gut einem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Mittwoch, 23. November 2022, 11:42 • Verfasst in Marl

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