Historischer Bildstock muss dringend restauriert werden

Bild: (von links) Pfarrer Martin Peters und Steinmetz- und Steinbildhauermeister Karl Heilkenbrinker besprechen die Arbeiten am Bildstock. Foto: Bludau

Dorsten. Für einen der ältesten Bildstöcke in Wulfen, der bereits eine sehr bewegte Geschichte hat, kommt in diesen Tagen ein weiteres Kapitel hinzu. Er wird von einer Fachfirma aus Coesfeld für dringend notwendige Restaurierungsarbeiten abgeholt. „Da der Baumberger Sandstein sehr verwitterungsanfällig ist und schon erheblich absandet und abschuppt, war es angeraten, jetzt eine Sanierung durchzuführen. Zudem sind beim damaligen Wiederaufbau des Bildstockes Zementfugen eingebaut worden, was zu weiteren Schäden geführt hat. Die Fugen sollten immer weicher sein als der verwendete Naturstein“, erklärt Steinmetz- und teinbildhauermeister Karl Heilkenbrinker.

Und Pfarrer Martin Peters ergänzt: „Die Arbeiten sind mit der Denkmalbehörde der Stadt Dorsten und dem LWL abgestimmt. Dabei wird der Bildstock nicht in den ursprünglichen Zustand versetzt, man soll ihm sein Alter und die Verwitterung ruhig ansehen. Der Stein wird aber gefestigt, damit er nicht noch weiter abblättert und ein weiterer Zerfall gestoppt wird.“

An den Kosten für die Restaurierung beteiligt sich der Heimatverein Wulfen und auch vom LWL ist ein Zuschuss zugesichert worden. Eine bewegte Vergangenheit hat der Bildstock im Kahl, der im Volksmund „Pörtners Kreuz” genannt wird. Um 1830 soll das Bildwerk auf einem Kirchengrundstück in der Nähe von Pörtners Hof im Köhl errichtet worden sein. Das in Sandstein gearbeitete Relief stellt die Kreuzigungsgruppe dar. Als die Rose-Brauerei 1907 das umliegende Gelände kaufte, wurde der Bildstock abgebrochen und auf den gegenüberliegenden Kirchhof gebracht. Dort blieb er lange unbeachtet hinter dem Friedhofskreuz liegen. 1924 wurde der Bildstock zum nahe gelegenen „Brunnenkamp“ gebracht und in einer Wallhecke aufgebaut. Im Mai 1993 wurde
er dann an seinem jetzigen Ort, an der Ecke des Pfarrhausgrundstücks am Burgring, aufgebaut. Hierbei fanden die Mitglieder des Heimatvereins Wulfen zu ihrer Überraschung eine verschlossene Glasflasche im Sockel des
Bildstocks. Darin lagen die Schriften eines Hauptlehrers Bartmann und Geldscheine aus der Inflationszeit 1922/23.

Sonntag, 31. Juli 2022, 12:25 • Verfasst in Dorsten

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