Diese Unterschrift ist Milliarden Euro wert

Bild: Hier geht es um viel Geld: NRW-Ministerin Ina Scharrenbach (Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung), unterzeichnet gemeinsam mit Hubert (l.) und Kirsten Schulte-Kemper (2.v.l.) sowie Marls Bürgermeister Werner Arndt (3.v.l.) und den Vertretern weiterer Ruhrgebietsstädte den Letter of Intend (Absichtserklärung) zur Zusammenarbeit bei der Erschließung großflächiger Wohnbebauung. Foto: Grone

Marl. Großer Bahnhof auf der Breewiese hinter dem Seniorenzentrum Haus Tobit im Stadtteil Hüls-Süd. Dort unterzeichnete Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales Bauen und Gleichberechtigung, eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Rahmen der öffentlichen Wohnraumförderung. Partner der Landesregierung werden neben der Fakt Wohnungsbau AG (FAWAG) mit Kirsten Schulte-Kemper an der Spitze und der Metropole Ruhr Bau AG (in Gründung) – vertreten durch Hubert Schulte-Kemper – auch die Städte Marl, Bottrop, Duisburg, Gelsenkirchen, Herne und Oberhausen sein.

Die Landesregierung, die beteiligten Städte und die FAWAG haben sich das Ziel gesetzt, im Ballungsraum Ruhrgebiet mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Entstehen sollen qualitativ hochwertige, generationenübergreifende, lebendige neue Quartiere. 1,5 Milliarden Euro Fördermittel sollen in den kommenden Jahren dafür fließen. Die FAWAG hat dafür in den beteiligten Kommunen potenzielle Grundstücke in einer Größenordnung von etwa 450.000 Quadratmetern ausmachen können. Darauf könnten rund 4.000 Wohnungen entstehen, so Hubert Schulte-Kemper. „Durch Grün- und Freiflächen sowie Spielplätze soll auch für Familien mit Kindern ein attraktiver Wohn- und Lebensraum gestaltet werden. Ich freue mich, dass es gelungen ist, diese Partnerschaft einzugehen,“ so die Ministerin beim Ortstermin in Marl. Das sei ein echter Meilenstein, ergänzt sie. Hubert Schulte-Kemper: „Wir brauchen diese Mischung aus unterschiedlichen Wohnformen und wollen vor allem junge Familien ansprechen, die sich dies aber auch leisten können müssen.“ Dr. Kirsten Schulte-Kemper, Vorstand der FAWAG, ergänzt: „Wir planen hier und in den anderen Städten ganzheitliche Quartiersentwicklungen. Vor allem sollen familienfreundliche Wohnungen entstehen, die auch unter den Gesichtspunkten Mehrgenerationen, Verkehrssicherheit und Einbindung in die Natur entwickelt werden.“ Dabei werde viel Wert auf Qualität gelegt, sagte sie weiter.

E.ON mit im Boot

Das erste Projekt, das in diesem Zusammenhang verwirklicht werden soll, ist die Bebauung des nördlichen Teils der Breewiese in Hüls-Süd zwischen Hülsbergstraße, Ringerottstraße, Georg-Herwegh-Straße und dem Löntroper Grenzweg. Hier hat sich die FAWAG bereits den Zugriff auf einen Teil der Fläche – etwa neun Hektar – optional gesichert. In diesem Bereich sollen nach aktuellem Stand rund 400 Wohneinheiten entstehen. Geplant sind hier in erster Linie Mehrfamilienhäuser, aber auch Reihenhäuser und Doppelhaushälften, eingebettet in viel Grün.

Ein besonderes Augenmerk soll bei diesem und den weiteren Wohnbauprojekten auf den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit liegen: Dafür wird in den Quartieren auf Kombinationen verschiedener Energielösungen zurückgegriffen. Im Blick hat man eine CO2-freie Energieversorgung, die auf fossile Brennstoffe verzichtet. Als Partner sitzt das Unternehmen E.ON mit im Boot.

Bürgermeister Werner Arndt freut sich, dass ein solch ambitionierter Plan in Marl verwirklicht wird – und die Breewiesen-Bebauung „mit ihrem tollen Energiekonzept als Modellprojekt quasi zur Blaupause für ganz NRW wird“, so der Bürgermeister weiter. Nach Angaben von Hubert Schulte-Kemper will die FAWAG in Marl rund 180 Millionen Euro investieren. Wann die Bagger rollen werden, steht aber noch nicht fest.

Samstag, 7. Mai 2022, 13:42 • Verfasst in Marl

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