Diese Hündin darf in jeden Supermarkt

Bild: Thorsten Habel mit Assistenzhündin Hanni und der Geschäftsführerin des Rewe Marktes in Wulfen, Anika Kilk. Foto: Bludau

Dorsten. Eigentlich dürfen Hunde ja nicht mit zum Einkaufen in den Supermarkt. Aber bei Assistenzhündin Hanni handelt es sich nicht nur einfach um einen Hund, sondern um eine Lebensretterin. Sie ist speziell ausgebildet, erkennt Allergieschocks und rettete somit ihrem Herrchen Thorsten Habel schon mehrfach das Leben. Doch bisher war es nicht immer leicht jedem zu erklären, dass der Hund kein gewöhnlicher Vierbeiner ist und für die Gesundheit seines menschlichen Begleiters sehr wichtig ist und immer an seiner Seite sein sollte. Der Dortmunder Thorsten Habel macht sich genau für solche Fälle stark und möchte erreichen, dass es zukünftig für kranke Menschen einfacher ist, einen Assistenzhund mit in Geschäfte und Restaurants zu nehmen.

Im Notfall bringt Hanni die Spritze

In Zusammenarbeit mit dem Verein Pfotenpiloten e.V. unterstützten die Beiden eine Kampagne, die genau das fördern und die Sache bekannter machen soll. Für die Zutrittskampagne „Assistenzhund willkommen“ konnten bereits viele Einzelhändler, Gastronomen, Ärzte und Krankenhäuser gewonnen werden. In Dorsten wollte das Gespann einen Rewe Supermarkt, dazu bringen mitzumachen – „Mit Erfolg“, freut sich Habel. Seine Hündin Hanni, die 2015 geboren wurde, ist eigentlich ein normaler Labrador Retriever Vierbeiner und sie trägt bei ihren Einsätzen eine so genannte Kenndecke. „Damit weis Hanni, dass sie jetzt im Einsatz ist und außerdem ist sie nach außen hin auch als eine Assistenzhündin gut zu erkennen“, so Thorsten Habel.

Dem 43-Jährigen sieht man seine gesundheitlichen Probleme nicht an, aber er ist schwer krank und an ein halbwegs normales Leben wäre inzwischen ohne Assistenzhündin gar nicht mehr zu denken. Er leidet seit mehr als 16 Jahren an Anaphylaxie. Dies ist eine akute, allergische Reaktion des Immunsystems. „Dabei ist bis heute unklar, worauf ich genau allergisch reagiere. Die allergischen Schocks lassen bei mir Hals, Zunge und Lippen anschwellen und ich drohe zu ersticken. Dann muss es schnell gehen“, erläutert Habel. „Hanni weiß in solchen Fällen genau was zu tun ist.“ Sie bringt ihrem Herrchen die lebenserhaltende Adrenalin-Spritze, einen sogenannten Fastject, der immer an derselben Stelle liegt und an dem eine Kordel befestigt ist, damit Hanni die Spritze besser tragen kann.

Die Geschäftsführerin des Rewe Marktes in Wulfen, Anika Kilk, findet diese Aktion gut und macht nun gerne mit. „Für mich ist das Thema noch ganz neu und deshalb bin ich froh, jetzt direkt Informationen aus erster Hand zu bekommen“, sagt sie. Und weiter: „Klar ist auch, dass nicht jeder mit seinem Hund hier hereinspazieren kann, sondern wirklich nur die Assistenzhunde.“

Samstag, 26. Juni 2021, 13:57 • Verfasst in Vest

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