Friedhöfe als immaterielles Kulturerbe

Recklinghausen. Die acht städtischen Friedhöfe von Recklinghausen stehen nun im Zeichen des immateriellen Kulturerbes der Friedhofskultur. Am Freitag wurde dazu in Anwesenheit von Bürgermeister Christoph Tesche ein entsprechendes Schild am Haupteingang von Recklinghausens größtem Friedhof, dem Nordfriedhof, vorgestellt. Auch auf den anderen sieben kommunalen Friedhöfen wurden bereits Schilder aufgestellt, um so auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für Recklinghausen aufmerksam zu machen.

Recklinghausen ist damit Teil eines bundesweiten Netzwerks von aktuell 122 Städten mit mehr als 300 Friedhöfen, die den diesjährigen Tag des Friedhofs am 20. September der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmen. Darunter auch die Hauptstadt und Ruhrgebietsstädte wie Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen, darauf wies der Technische Beigeordnete und Erste Betriebsleiter der für die städtischen Friedhöfe zuständigen Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR), Norbert Höving, hin.

Trauern, Erinnern und Würdigen

Bereits im März hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Allerdings ging die Auszeichnung im Corona-Lockdown unter, weshalb jetzt mit der Aktion „Friedhöfe auszeichnen“ auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam gemacht wird.

Bürgermeister Christoph Tesche begrüßt die Auszeichnung und hob auch die wichtige soziale Funktion der Friedhöfe hervor. Er sagte: „Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden, sondern die Friedhofskultur, also das Trauern, Erinnern und Würdigen. Hier auf dem Nordfriedhof findet man die Grabstätten von vielen Bürgerinnen und Bürgern, deren Namen eng mit der Geschichte der Stadt Recklinghausen verbunden sind. Es wurde hier etwa 1966 Otto Burrmeister, der Mitbegründer der Ruhrfestspiele, beigesetzt. Der Friedhof ist auch ein Ort der Lebenden. Er erweist sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige. Dazu gehört auch die Friedhofsgestaltung, die Gestaltung der Gräber als kleine Gärten der Erinnerung. Auch die Nutzung des Friedhofs als soziale Begegnungsstätte und das Pflegen und Weiterentwickeln sind ein Teil des immateriellen Kulturerbes.“

Samstag, 19. September 2020, 10:50 • Verfasst in Recklinghausen

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