Wasser für Bäume und Luft für Fische

Bild: Der Freiwillige Löschzug Alt-Marl erhöhte mit einem Umlaufverfahren den Sauerstoffgehalt im Citysee. Foto: Stadt Marl

Vest. Die Hitzewellen dieses Sommers machen der Natur zu schaffen. Pflanzen und Bäume kommen an vielen Stellen nicht mehr an das notwendige Wasser im Boden. Sinkender Sauerstoffgehalt in Seen macht Fischen Probleme.

In Marl hat die Stadtverwaltung zunächst die Pumpenleistungen für den Citysee erhöht und sie auch nachts laufen lassen. Außerdem saugte die Feuerwehr Wasser an, reicherte es mit Sauerstoff an und spritzte es im Bogen zurück in den See. Zusätzlich wurde ein Wasserwerfer aufgestellt. „Wir haben dem Rathaussee circa 2000 cbm Frischwasser zugeführt, um ihn mit Sauerstoff anzureichern und herunterzukühlen“, sagt Rainald Pöter, Leiter der Feuerwehr.

In Haltern wurden in die Stever vier Belüftungsanlagen eingebaut, um das Verenden von Fischen zu verhindern. Sie werden automatisch überwiegend nachts eingeschaltet. Für Bootsfahrer sind sie keine Gefahr.

Die Hertener Feuerwehr hat die Schlosspark-Teiche wieder aufgefüllt, auch hier sollen in beiden Teichen zusätzliche Belüfter eingebaut werden.

In den Städten haben die meisten Bäume mit Bodenverdichtung, zu kleinen Baumscheiben und Belastung durch Schadstoffe zu kämpfen. Sie sind auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen. Der BUND empfiehlt, ausgewachsene Bäume einmal pro Woche mit circa acht bis zehn 10-Liter-Eimern zu gießen. Einmal wöchentlich eine große Menge Wasser zu gießen ist effektiver als täglich eine kleine Menge, denn nur so erreicht das Wasser auch die tiefen Wurzeln. Andernfalls verbleibt es an der Oberfläche, wo es schnell wieder verdunstet Beim Gießen sollte nach Möglichkeit auf Brauch- und Regenwasser zurückgegriffen werden.

Bereits im Juni hatte Gelsenwasser angekündigt, dass die Partnerkommunen bei Bedarf auch in diesem Sommer 5.000 Kubikmeter Wasser kostenlos für die Bewässerung der Stadtbäume abnehmen können.

Die Trinkwasserversorgung im Gelsenwasser-Gebiet ist durch die Talsperrensysteme in Haltern/Hullern (Gelsenwasser) und im Sauerland (Ruhrverband) gesichert.

Die Wasser-Infrastruktur sei so ausgelegt, dass an heißen Tagen auch Höchstmengen über das 6000 km lange Leitungsnetz sicher geliefert werden können. Um die Wasserinfrastruktur in Spitzenzeiten wie am Abend zu entlasten, sollte die Gartenbewässerung oder Poolfüllung möglichst in den Morgenstunden erfolgen. Außerdem sollte zeitunkritischer Wassergebrauch wie Terrassensäuberung oder ähnliches am besten an kühlen Tagen stattfinden.

Das Wasserwerk Haltern liefert in diesen Tagen mehr als 350.000 Kubikmeter Trinkwasser täglich für über eine Million Menschen, Gewerbe und Industrie in das nördliche Ruhrgebiet, das Münsterland und an weitere Versorgungsunternehmen.

Saturday, 22. August 2020, 12:16 • Verfasst in Vest

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