Weiter mit Gas statt mit Kohle

Bild: Modell des neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im Chemiepark.

Marl. Mit der Grundsteinlegung für das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk hat Evonik im Chemiepark Marl das Ende der Strom- und Dampferzeugung auf Basis von Steinkohle eingeläutet. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks, das in zwei Blöcken Strom und Dampf erzeugen wird, für 2022 geplant.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, lobt die Investitionen als ein starkes Signal, das langfristig eine klimafreundliche Energieversorgung sicherstelle.

„Hier entsteht Zukunft für den Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland“, erklärte Evonik-Vorstandsmitglied Thomas Wessels. Das neue Kraftwerk sei ein signifikanter Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Es senke den CO2-Ausstoß des Spezialchemiekonzerns um bis zu eine Million Tonnen pro Jahr und trage zur Erreichung des zentralen Klimaziels von Evonik, die absoluten Treibhausgasemissionen bis 2025 zu halbieren.

Dr. Rainer Fretzen, Geschäftsführer der Evonik Technology und Infrastructure GmbH, kündigte den Bau eines weiteren Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im Chemiepark an, das ein renovierungsbedürftiges Reservegaskraftwerk vor Ort ersetzen wird. Die Bauarbeiten werden noch im Sommer 2020 beginnen, damit es ebenfalls 2022 in Betrieb gehen kann. Die beiden neuen Anlagen erbringen mit einem Gesamtnutzungsgrad von über 90 Prozent eine Leistung von insgesamt 270 Megawatt Strom (dem Bedarf von ungefähr 750.000 Haushalten) und können bis zu 660 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Alle Kraftwerke werden künftig im Verbund aus einem zentralen Leitstand betrieben.

Nach der neuen Produktionsanlage für Polyamid 12 treibt Evonik damit eine weitere Großinvestition im Chemiepark Marl voran. Die neue Kraftwerksstruktur ermöglicht bei Ausfällen im öffentlichen Stromnetz für den Chemiepark Marl einen Inselbetrieb – die Kraftwerke können also Anlagen weiterversorgen.

Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts erhalten außerdem rund 2.000 Marler Haushalte auch zukünftig Fernwärme.

Samstag, 21. März 2020, 12:08 • Verfasst in Marl

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