Vögel gegen Spinner

Marl. Die Stadt setzt auf Natur im Kampf gegen die Natur! Nachdem seit Jahren mit Chemie und neuerdings auch mit Saugern gegen Eichenprozessionsspinner vorgegangen wird, sollen jetzt Blau- und Kohlmeisen angelockt werden. Der Nabu und der Angelverein „Zander 96“ erhielten dafür 25 Nistkästen.

In den Niederlanden werden bereits mehr Nistkästen aufgehängt – mit großem Erfolg. Die Meisen besetzen die Vogelhäuser und fressen die Raupen des Eichenprozessionsspinners auf. „Warum sollte man etwas Ähnliches nicht auch in Marl auf die Beine stellen können?“, fragte sich Michael Lauche, Leiter des Zentralen Betriebshofes der Stadt Marl (ZBH). Mit der Aktion führt die Stadtverwaltung einen Ratsbeschluss aus. Der Rat hatte im Juli auf Initiative der SPD-Fraktion beschlossen, geeignete Mittel zur natürlichen Beseitigung der Eichenprozessionsspinner zu prüfen und umzusetzen.

Bürgermeister Werner Arndt ist von dem Projekt begeistert: „Die Idee passt gut in unser städtisches Konzept, keine Biozide zu nutzen, sondern die natürlichen Feinde zu fördern“. Nun gilt es möglichst viele Menschen zu finden, die sich beteiligen wollen. 100 Nistkästen wurden bereits gekauft.

Dass die Vögel die in diesem Jahr zahlreich auftretenden Raupen des Eichenprozessionsspinners komplett in Schach halten, ist nicht realistisch. Der ZBH selbst bringt 25 Kästen auf den städtischen Friedhöfen an. Die meisten Nistkästen – 50 an der Zahl – werden entlang der Halterner Straße, dem Merkelheider Weg sowie der Lerchen-, Meisen- und Brüderstraße angebracht.

Infos: Julian Wagner (02365/99-5427, julian.wagner@marl.de), www.marl.de/zbh.

Mittwoch, 25. September 2019, 11:20 • Verfasst in Marl

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