Blühende Bioenergie

Bild: Die Kooperationspartner auf einem Feld mit Rainfarn (Wurmkraut): (v.l.): Bürgermeister Tobias Stockhoff, Imkerin Karina Möllers, WINDOR-Geschäftsführer Josef Hadick, die Landwirte Johannes Lordieck und Björn Schulte-Kellinghaus, ODAS-Geschäftsführer Steffen Schirmacher-Rohleder sowie die Landwirte Matthias Schulte-Hemming, Matthias Krampe und Hubert Schulze-Erning. Foto: Stadt Dorsten

Dorsten. „Blühende Bioenergie Dorsten“ heißt ein Kooperationsprojekt, das nun von der Firma ODAS, der Stadt Dorsten und der Wirtschaftsförderung WINDOR vereinbart wurde. Ziel ist, den Anbau von Mais für Biogasanlagen teilweise durch Wildpflanzen zu ersetzen, um so die biologische Vielfalt zu fördern, Lebensräume zu schaffen und den Boden- und Gewässerschutz zu verbessern.

Das Projekt ist bereits im Mai gestartet und zunächst auf vier Jahre angelegt. Das landwirtschaftlich geprägte Logistik-Unternehmen ODAS hat Landwirte als Partner gewonnen, organisiert über sie Flächen und den Anbau von Wildpflanzen, nimmt nach der Ernte auch die Biomasse ab und verarbeitet sie. Die Stadt Dorsten übernimmt die Organisation des Projekts und WINDOR engagiert sich finanziell mit einer „Anschubhilfe“ (unter anderem, weil die Wildpflanzen weniger Ertrag für die Landwirte bringen als Mais).

Das Anliegen der Beteiligten eine breite biologische Vielfalt, die bereits zu einer dramatischen Ausnahme wurde. Vom Artensterben betroffen sind neben Wild- und Honigbienen, Schmetterlingen und vielen anderen Insekten vor allem Feldvögel. Kiebitz, Grauammer oder Feldlerche sind vielerorts verstummt, die Zahl der Rebhühner ist europaweit seit 1980 um über 90 Prozent eingebrochen.

Mit dem Kooperationsprojekt „Blühende Bioenergie Dorsten“ werden Flächen für die Biogasproduktion angelegt, die nicht mit dem höchst rentablen Mais bepflanzt sind.

Durch ertragreiche, mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Biomasseproduktion kann der Mais anteilig ersetzt werden. Die Flächen bieten Bodenbrütern im Frühjahr Nistmöglichkeiten und das langanhaltende und vielfältige Blütenangebot verbessert die Nahrungsressourcen für Bienen und Schmetterlinge, wovon wiederum viele Vogel- und Fledermausarten profitieren. Durch den Anbau erfolgt eine Reduzierung der Stickstoffausträge und durch die mehrjährige Kulturführung wird bodenschonend gearbeitet.

Die Landwirte erhalten über das Projekt einen Ausgleich für Deckungsbeitragsverluste und werden kostenlos beim Anbau der Bestände und der Ernte des Aufwuchses beraten.

Mittwoch, 28. August 2019, 9:08 • Verfasst in Dorsten

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