Radfahren ist Lebensqualität

Vest. „Morgens mit dem Fahrrad über die Bahntrasse zum Kreishaus fahren, das ist einfach schön“, schwärmt Landrat Cay Süberkrüb. Er ist begeisterter Radfahrer. Wenn der Terminkalender es zulässt, nimmt er zur Fahrt ins Kreishaus auch sein Pedelec. Und nicht nur er. Die Zahl der Beschäftigten, die mit dem Rad zur Arbeit kommen, wächst stetig.

„Die Bahntrassen, aber auch die Wege, die die Emschergenossenschaft jetzt freigegeben hat, sind ein echter Gewinn. Sie bieten die Möglichkeit, abseits von Hauptstraßen und Autoabgasen durchs Grün zu radeln und trotzdem zügig ans Ziel zu kommen“, so der Landrat.

Dazu passte ein Termin Ende Mai ganz hervorragend: Gemeinsam haben Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft (Bild, rechts), Landrat Cay Süberkrüb (Bild, links) und Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche den 1,3 km langen Hellbach-Weg eingeweiht und für Radfahrer und Fußgänger freigegeben. Insgesamt sind im Rahmen des Emscher-Umbaus damit schon 130 km Wege entlang des Wassers für die Bevölkerung freigegeben worden.

2000 Kilometer für Radfahrer

„Der Emscher-Umbau ist mehr als nur ein wasserwirtschaftliches Projekt. Wir schaffen neue grün-blaue Infrastrukturen, die es zu erfahren gilt. Wo es geht, öffnen wir unsere Betriebswege und bauen sie zu Fuß- und Radwegen aus“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel.

Insgesamt beläuft sich das Radwegenetz im Kreis Recklinghausen zusammen mit Bottrop inzwischen auf fast 2.000 Kilometer. Für Radfahrer ist die Frage nach Stadt- und Kreisgrenzen ohnehin nicht entscheidend. „Die Zahl der Pedelecs nimmt stetig zu, und damit auch die Reichweite, die problemlos für Radfahrer zu erreichen ist. Es ist schön zu erleben, dass immer mehr Menschen das Auto stehen lassen, um Strecken auf zwei Rädern zurückzulegen. Radfahren ist auch ein Stück Lebensqualität. Und es passt gut mit dem aktuellen Trend zu einem klima- und umweltbewussteren Leben zusammen“, ist der Landrat überzeugt.

Dazu die Einschätzung von Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC): „Wege in der Stadt sind kurz: 50 Prozent aller Autofahrten sind unter fünf Kilometer lang und lassen sich locker durch das Fahrrad ersetzen. Auch in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Fahrrad auch auf der sogenannten ‚Letzten Meile‘ unschlagbar. Vorausgesetzt, Radfahrer fühlen sich als Verkehrsteilnehmer akzeptiert und sicher. Das heißt, sie brauchen sichere Radwege – die für Menschen von ‚8 bis 80‘ intuitiv nutzbar sind. Das Fahrrad muss bei jeder stadtplanerischen Maßnahme mitgedacht werden, nur so entsteht ein fahrradfreundliches Verkehrsklima.“

Die ehemaligen Bahntrassen, die nach und nach umgebaut worden sind, gehören auf jeden Fall dazu und machen das Radfahren in der Region attraktiver. Auf der Homepage des Kreises Recklinghausen gibt es unter www.kreis-re.de/radfahren Tourenvorschläge. Das Team von Regiofreizeit bietet auf www.regiofreizeit.de/sport-bewegung/radfahren/radwegenetz einen guten Überblick über die Radwege und Radtouren im Kreis Recklinghausen und in der Stadt Bottrop. Hier gibt es darüber hinaus eine Übersicht über Ladestationen und Radverleih-Stellen. Tendenz auch hier: steigend.

Freitag, 31. Mai 2019, 15:57 • Verfasst in Vest

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