Bevor eine Brücke untersucht wird

Bild: Mit einem so genannten Untersichtgerät können die Brückenprüfer direkt an die Brücke heran, auch wenn darunter Wasser ist. Foto: Kreis RE

Vest. In den nächsten Monaten werden an 47 Brücken des Kreises Recklinghausen die Hauptuntersuchungen vorgenommen. Zunächst müssen einige Vorarbeiten geleistet werden.

Zunächst schaut sich der Prüfer alle Unterlagen an. Je älter eine Brücke ist, umso mehr Unterlagen und Bemerkungen gibt es. So erhält der Prüfer ein Gespür dafür, wo mögliche Schwachstellen sind.

Außerdem muss geklärt werden, ob auch andere Baulastträger betroffen sind, beispielsweise der Landesbetrieb Straßen.NRW oder das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg.

Bei Hauptuntersuchungen müssen die Prüfer bis auf einen halben Meter Abstand an die Bauwerke heran – von allen Seiten. Dafür werden Wathosen (wie sie Angler haben), Hubsteiger, Gelenk-Teleskop-Arbeitsbühnen oder Brückenuntersichtgeräte mit Arbeitsplattform gebraucht.

Danach findet mit Hammer, Meißel und Riss-Tabelle die Prüfung der Brücke statt.

Nach der Prüfung vor Ort werden die alten Unterlagen und neu gewonnenen Erkenntnis verglichen. Gibt es nur minimale Veränderungen, werden diese lediglich notiert. Bei größeren Veränderungen wird festgelegt, welche weiteren Schritte notwendig sind. Je nach Ausmaß kann es auch eine objektbezogene Schadensanalyse (OSA) geben. Sie schreibt zum Beispiel vor, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine schadhafte Brücke weiterhin nutzen zu können. Alle weiteren Schritte obliegen nun dem jeweiligen Baulastträger.

Übrigens: Die jüngsten Brücken, für die der Kreis zuständig ist, wurden 2017 in Dorsten-Rhade erbaut (Höfer Weg), die älteste ist die K09 in Datteln-Ahsen, erbaut im Jahr 1922.

Montag, 25. Februar 2019, 9:07 • Verfasst in Vest

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