Doch wieder Marler Stadtwerke?

Bild: Die Marler Stadtwerke „Eltwerk“ im Jahr 1953. Foto: Archiv

Marl. Die Stadt befasst sie wieder einmal mit der Frage, ob sie sich eigene Stadtwerke leisten will und kann. Auslöser der Überlegung ist (wieder) das Ende der Konzessionsverträge im Januar 2021 für Strom und Gas, die Marl mit innogy geschlossen hat.

Alls erstes soll ein Berater den Markt prüfen und dafür 6500 Euro erhalten. Das beschloss der Stadtplanungsausschuss. Innogy und Gelsenwasser seien an einer strategischen Partnerschaft interessiert. Die Stadt will wissen, welchen Einfluss sie haben kann und welche Sicherheiten ihre Partner bieten.

Wirtschaftsmediator Martin Brück von Oertzen zeigte der Politik die Chancen auf: Die Stadt könne die Netze übernehmen und für ein Beteiligungsmodell ein Darlehn mit günstigen Konditionen aufnehmen. Alle Fraktionen wollen zumindest die Chancen ausloten, nur die Bürgerunion meinte, für den Betrag könne man nicht viel bekommen.

Der Einwand ist nicht unbegründet. 2012 hatte die Stadt 100.000 Euro im Etat für Beratung im Zusammenhang mit einer möglichen Gründung von Stadtwerken bereitgestellt.

Vor 51 Jahren (1967) hatte Marl seine Stadtwerke für 31,2 Millionen Mark verkauft, um drückende Schulden bewältigen zu können.

2010 schienen neue Stadtwerke mit dem Namen „Marler Energie-Vertriebs-Gesellschaft“ unmittelbar bevor zu stehen, nachdem Bürgermeister Werner Arndt die Gründung hatte prüfen lassen und zu dem Ergebnis kam, dass diese „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit realisierbar und wirtschaftlich“ sei. Diskutiert wurde die Frage, ob es Stadtwerke mit oder ohne Leitungsnetz würden. Am Ende stand die Erkenntnis, dass die Stadt kein wirtschaftliches Risiko eingehen solle sondern mit den regelmäßigen Konzessionseinnahmen besser fahre. Im Sommer 2012 entschieden die Politiker, die Idee nicht weiter zu verfolgen.

Jetzt wird ein neuer Anlauf genommen.

Samstag, 24. November 2018, 15:00 • Verfasst in Marl

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