Wirtschaftsminister setzt auf gate.ruhr

Bild: Neue Impulse für die Emscher-Lippe-Region (v.l.): Uta Heinrich, Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Werner Arndt beim Wirtschaftsempfang der Stadt Marl im Rathaus. Foto: Stadt Marl / Deinl

Marl. Wie sieht die digitale Zukunft in der Emscher-Lippe-Region aus? Und wie können Flächenpotenziale für die Ansiedlung neuer Unternehmen erschlossen werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Wirtschaftsempfangs der Stadt Marl am Mittwochabend. Gastredner war NRW-Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.

Rund 230 Vertreter aus Wirtschaft und Politik kamen ins Rathaus, um gespannt den Impulsvortrag des NRW-Ministers zur Emscher-Lippe-Region zu hören. Dabei geriet Pinkwart für das ehemalige Bergwerksgelände AV 3/7 förmlich ins Schwärmen: „Das Areal ist fantastisch“, so der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Ein großer Vorteil sei die unmittelbare Nachbarschaft zum Chemiepark, trimodal angebunden über Wasser, Straße und Schiene. „Die Landesregierung wird alles daran setzen, gate.ruhr zügig zu erschließen. Wir wollen hier hochwertige Arbeitsplätze schaffen“, sagte der Minister.

Lob für den Chemiepark

Beim Thema Digitalisierung machte Pinkwart deutlich, dass die Vernetzung mit „hohem Tempo“ voranschreite. „Damit Wirtschaft, Schulen und Verwaltung an der digitalen Zukunft teilhaben können, wollen wir den Breitbandausbau weiter beschleunigen“, erklärte der Minister. Auch wolle das Wirtschaftsministerium mit dem „Serviceportal Wirtschaft Emscher Lippe“ Verwaltungsprozesse beschleunigen und die Servicequalität erhöhen.

Ein weiteres großes Ziel sieht Pinkwart in der Reformierung des Landesplanungsgesetzes. So sollen Genehmigungsverfahren für den Bau oder die Erweiterung von Industrieanlagen deutlich verkürzt werden. Pinkwart: „Im Standortwettbewerb haben wir bisher darunter gelitten, dass die Genehmigungsverfahren im Vergleich zu anderen Bundesländern zu lange gedauert haben“.

Für Bürgermeister Werner Arndt war die Aussage des NRW-Ministers, gate.ruhr zügig nach vorne zu bringen, „die beste Nachricht des Tages“. Arndt wies abermals darauf hin, dass „gate.ruhr“ bereits heute „eine bedeutende Marke für Marl, für die Region und für Nordrhein-Westfalen“ sei.

Viel Lob hatte der Bürgermeister für den Chemiepark mit im Gepäck. „Innovation wird im Chemiepark groß geschrieben“, so Arndt. Beim technischen Kunststoff Polyamid 12 zählen Evonik und der Chemiepark zu den weltweit größten Herstellern. Aktuell werde eine der wichtigsten Investitionsentscheidungen in der Chemiewelt getroffen. Arndt: „Hoffentlich zugunsten des Chemiestandortes Marl“.

Die Schlussworte beim Wirtschaftsempfang sprach Uta Heinrich, Vorsitzende des Wirtschaftsclub Marl. In Zeiten boomender Wirtschaft sei eine Arbeitslosenquote von 9,2 Prozent „nicht akzeptabel“, es bestünde in der Region deshalb ein „großer Handlungsdruck“. Heinrich fordert beispielsweise die Unterstützung der Landesregierung bei der Entwicklung von Gewerbeflächen. Beim Thema Bildung sieht die ehemalige Bürgermeisterin einen großen Bedarf an speziellen Förderprogrammen für Schüler.

Samstag, 29. September 2018, 13:07 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.