Bürgermeister mal kurz weg – Zum 100-Meilen-Lauf

Herten/Berlin. Herzens Bürgermeister Fred Toplak, zurzeit „pensionierter““ Extremläufer hat es wieder mal über Nacht getan. Immer um den Jahrestag des Berliner Mauerbaus, findet zum Gedenken der Maueropfer ein 100 Meilen Ultralauf in der Hauptstadt Berlin statt. Und Toplak lief mit – einmal rund um den ehemaligen Todesstreifen.

Dieser Lauf ist deshalb etwas Besonderes, weil er dem ehemaligen Grenzstreifen um Berlin folgt, auch als Erinnerung an die ehemalige Grenzanlage, welche Ostberlin „einmauerte“ und die vielen Opfer, welche die deutsch-deutsche Grenze gefordert hat. Nicht umsonst findet der Lauf jedes Jahr um den 13. August herum statt, dem Tag, an dem im Jahr 1961 der Mauerbau begann.

Die Finisher-Medaille des Mauerweglaufes trägt in jedem Jahr das Konterfei eines anderen Maueropfers, um auf die vielen individuellen Schicksale aufmerksam zu machen und das Gedenken an diese Menschen aufrechtzuerhalten. In diesem Jahr erinnern die Veranstalter damit an Jörg Hartmann, einen zehnjährigen Jungen, der im Grenzgebiet des Bezirks Treptow von einem DDR-Grenzsoldaten erschossen wurde. 
Dieser Lauf ist ein ganz besonderes Ereignis, verbindet er doch das Schöne des Sports mit der Nachdenklichkeit über die jüngere deutsche Geschichte. Über Vierhundert ehrenamtliche Helfer engagieren sich in jedem Jahr dafür, dass die ganze Veranstaltung „rund läuft“. Ich bin gespannt.

Gelaufen wird also einmal komplett um Berlin, da wo die Mauer stand, auf den Spuren der jüngsten Geschichte - der Mauerweg – 161,7 Kilometer nonstop. Gestartet am Samstag um 6 Uhr früh, den ganzen Tag und die Nacht noch dazu. Die Regeln geben den Läufern und Läuferinnen eine maximale Laufzeit von 30 Stunden. Ein mit 27 Nationen besetztes Feld reicht vom Hobbyläufer bis zur Weltelite im Ultrasport. Da der Hertener Extremläufer Fred Toplak zurzeit kaum Gelegenheit hat lange Läufe zu trainieren, bleibt so etwas eine Ausnahme und er nutzte das Zeitlimit extrem aus. Finish in 29.55 Stunden

„Ich wollte gerne wissen, wo ich stehe und was auch ohne gezieltes Training möglich ist“, so Fred Toplak. Wenn auch nicht ganz „schmerzfrei“, dennoch hoch zufrieden die 161,7 Kilometer gemeistert zu haben, ist Toplak Sonntagnacht bereits wieder in Herten eingetroffen, war also nur mal kurz zum laufen weg und ist seit Montag wieder im Dienst.

Donnerstag, 16. August 2018, 10:30 • Verfasst in Herten

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