Wenn Essen zum Feind wird

Bild: Jedes Lebensmittel wird von den Betroffenen genau auf seine Bestandteile untersucht. Foto: LWL

Marl. „Thinspiration“ – „Inspiration zum Dünnsein“. Ein wohlklingender Begriff, hinter dem sich oftmals ein Bild mit einer erschreckenden Botschaft verbirgt: „Sieh her, so schön und glücklich bin ich mit meinen hervorstechenden Rippen und den eingefallenen Wangen.“ Im Rahmen des dritten Haard-Dialogs haben Besucher die Möglichkeit, mehr über Essstörungen zu erfahren und den LWL-Experten Fragen zu stellen,

Auch die 15-jährige Julia war einer „Thinspiration“ auf Instagram gefolgt. Julia sieht die offensichtliche Erkrankung des Models nicht. Sie bemerkt lediglich ihren anscheinend glücklichen Gesichtsausdruck und die Grazie ihres Körpers. So will auch sie aussehen.

Als Julia zur Therapie in die Marler Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie kommt, wiegt sie noch 40 Kilogramm, bei einer Körpergröße von 1,68 Meter. Hier begegnet sie neben anderen magersüchtigen Mädchen und Jungs und auch Altersgenossen, deren Kampf mit dem Essen darin besteht, in kürzester Zeit möglichst viel Nahrung in sich hineinzuschlingen, um kurze Zeit später den gesamten Mageninhalt wieder zu erbrechen. Der Fachbegriff für diese sogenannte Ess-Brech-Sucht lautet „Binge-Eating“.

„Die Problematik der Essstörungen ist sehr komplex und teilweise auch verknüpft mit anderen psychischen Störungen wie selbstverletzendem Verhalten“, weiß Dr. Rüdiger Haas, Ärztlicher Direktor der Klinik, „deshalb ist es wichtig, schnell zu handeln, wenn der Verdacht auf eine Essstörung besteht“.

Was sind die ersten Alarmzeichen für eine Essstörung? Wann ist psychologische Hilfe gefragt? Das sind nur einige der Fragen, die Dr. Rüdiger Haas und sein Team beim kommenden Haard-Dialog am 27. Februar ab 18.30 Uhr, im Festsaal der LWL-Klinik Marl-Sinsen beantworten werden.

Samstag, 24. Februar 2018, 12:00 • Verfasst in Marl

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