Marl. Die Marler Bushaltestellen sollen barrierefrei werden. Dazu baut die Stadt in diesem Jahr neun von insgesamt 130 Haltestellen um. Bis 2022 soll der Ausbau fertiggestellt sein.

Die Vorarbeiten in Mitte und Hüls-Süd haben bereits begonnen. „Teils werden Bushalteplätze nachgebessert oder komplett neu gebaut“, erklärt Baudezernentin Andrea Baudek. Sechs Haltestellen sollen 2019 in Brassert folgen. Einige Bushaltestellen wurden oder werden noch im Rahmen von Straßenneubaumaßnahmen erneuert (Berg-/Victoriastraße, Breddenkampstraße, Römerstraße, Ringerottstraße). Der Ausbau wird teilweise vom Land NRW gefördert.

Der Blick auf den Fahrplan zeigt: 164 Haltestellen steuern alleine die Busse der Vestischen in Marl an. Die meisten werden von der Stadt unterhalten. Die Vestische bestückt die Haltestellenmasten mit den aktuellen Fahrplänen und reinigt die Wartehallen. Papierkörbe leeren, Bushäuschen aufräumen oder drumherum fegen – um das alles kümmert sich der städtische Betriebshof.

Für den barrierefreien Um- bzw. Neubau werden die Busbuchten entfernt. „Der Bus soll wieder am Fahrbahnrand halten, wo immer dies verkehrlich möglich ist“, so Udo Lutz. Vorteil: Zusätzlich werden taktile Bodenleitelemente eingebaut, die den Blinden bzw. sehschwachen Fahrgästen ihren Weg weisen.

Zugleich müssen die Haltestellen verlängert werden, weil vermehrt Gelenkbusse im Einsatz sind, und höhere Bordsteine eingebaut werden. Dazu müssen an den Haltestellen „Josefstraße“, „Georg-Herwegh-Straße“ und „Johannes-Brahms-Straße“ in Marl-Mitte und Hüls-Süd sechs Bäume weichen. Nach Abschluss der Arbeiten sind Ersatzpflanzungen mit heimischen Baumarten entlang der Straßen vorgesehen.

Zum Hintergrund: Die Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, die Belange der in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen bis 2022 zu berücksichtigen. Die Gesetzeslage sei zwar maßgebend, die Stadt habe jedoch die Möglichkeit, im Rahmen des Nahverkehrsplans des Kreises Recklinghausen nachzulegen.