Am Dienstag darf es gruselig werden. Bild: Melling Rondell/pixelio.de

Vest. In der nächsten Woche wird wieder gefeiert: Die katholische Kirche feiert am Mittwoch eines ihrer Feste mit dem höchsten liturgischen Rang: Allerheiligen. Viele junge Menschen feiern am Abend zuvor eine Gespensternacht: Halloween.

Allerheiligen wird schon seit fast 1200 Jahren gefeiert und war in den deutschen Regionen mit verschiedenen Brauchtümern verbunden. Dabei gedenkt die katholische Kirche ihrer Heiligen, denn im Laufe der Jahrhunderte war es unmöglich geworden, jedem einzelnen Heiligen einen besonderen Tag zuzuordnen, sodass Papst Gregor IV. im Jahre 835 für sie schließlich den 1. November festlegte. Es ist ein stiller Feiertag, an dem laute Musik verboten ist.

Laut, mitunter auch frech, geht es am Abend zuvor zu, wenn Kinder mit schaurigen Masken durch die Straßen ziehen, an Haustüren klingen und „Süßes“ fordern – oder mit „Saurem“ drohen. Am sichersten ist, wenn man neben dem ausgehöhlten Kürbis im Fenster auch eine ausreichende Menge Süßigkeiten vorrätig hat. Wer nicht darauf vorbereitet ist, muss mit Streichen rechnen.

Eigentlich scheinen beide Feste sich unversöhnlich gegenüber zu stehen: die stille kirchliche Tradition und das laute kommerzielle Fest, das seit den 1990er Jahren aus Amerika herübergeschwappt ist und sich vom Themenabend in der Disco über öffentliche Partys und allerlei Dekorationsartikel zu einem Spaßfaktor entwickelt hat.

Dabei haben beide Feste möglicherweise den selben Ursprung. Teile des Halloween verschmolzen wohl bereits bei den Kelten mit dem christlichen Allerheiligenfest, wie es in Irland gefeiert wurde. Daher wurde der Name auch als Verkürzung von „All Hallows‘ Even“ (Allerheiligenabend) interpretiert. Irische Auswanderer brachten Halloween dann mit in die USA, von wo er nach Deutschland überschwappte.

Einen Tag nach Allerheiligen feiert die katholische Kirche Allerseelen (Donnerstag). An diesem Tag steigen nach altem Volksglauben die Seelen der Verstorbenen vom Fegefeuer auf und ruhen für kurze Zeit aus.