30-Jähriger Tunesier griff Polizei mit Messer an

Mann war in Psychiatrie untergebracht und geflüchtet. Bei Einbruch erschossen

Herten/Münster. Wie heute berichtet, wurde ein Einbrecher, der in Herten in die Wohnung einer Seniorin eingedrungen war, durch eine Polizeikugel getötet. In einer gemeinsamen Presseerklärung hat die Staatsanwaltschaft Bochum und die ermittelnde Polizei Münster soeben nähere Einzelheiten bekannt gegeben.

Bei dem getöteten Einbrecher handelt es sich um einen 30-jährigen Asylbewerber aus Tunesien. Der Mann war nach ersten Ermittlungen am Sonntagabend (19. Februar) gewaltsam in die Wohnung einer 72-jährigen Seniorin auf der Kurt-Schumacher-Straße in Herten eingedrungen. Die Frau flüchtete vor dem Eindringling aus der Wohnung und brachte sich bei Nachbarn in Sicherheit. Die hinzugerufenen Polizeibeamten trafen bei der Durchsuchung der Wohnung unvermittelt auf den Einbrecher. Dieser griff die Beamten sofort an.
    
Die Auswertung des Tatortes durch die Polizei Münster, die aus Neutralitätsgründen mit den Ermittlungen beauftragt wurde, spricht dafür, dass der Angriff des Mannes mit einem Messer geführt wurde. Dieses wurde neben der Leiche aufgefunden. Ein Beamter setzte daraufhin seine Dienstwaffe ein und gab mindestens einen Schuss auf den Angreifer ab.
    
„Die Obduktion am heutigen Tage (20. Februar) ergab, dass den 30-Jährigen eine Kugel in die linke Brust getroffen hat und dieses zum Tod führte“, erläuterte Staatsanwalt Nogaj. „Die Rechtmäßigkeit des polizeilichen Schusswaffengebrauches durch den Beamten wird nun im Rahmen des Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft Bochum geprüft.“
   
Der 30-Jährige lebte seit 2012 in Nordrhein-Westfalen und hatte seinen Wohnsitz in Herten. Die Ermittlungen zur Klärung des Tatherganges werden von der Staatsanwaltschaft Bochum und dem Polizeipräsidium Münster geführt. Eine Ermittlungskommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux ist eingerichtet.
    
„Nach ersten Ermittlungen war der 30-jährige Tunesier vor der Tat zwangsweise in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht und von dort unerlaubt geflüchtet“, erklärte Ulrich Bux.

Montag, 20. Februar 2017, 16:36 • Verfasst in Herten

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