Silvesterkatastrophe Jammertal: Familienvater angeklagt

Datteln. Die beschwingte Silverster-Party 2015/2016 im Wellness-Hotel Jammertal in Datteln endete damals in einer Katastrophe. Wie seinerzeit berichtet, hatten rund 350 Personen um Mitternacht zunächst unbeschwert das hoteleigene Profi-Feuerwerk verfolgt. Danach war es zu einem folgenschweren Unfall gekommen, als im Anschluss daran von einer zunächst unbekannten Person ein in Osteuropa vertriebener Feuerwerkskörper abgefeuert wurde. Als dieser außer Kontrolle geriet, schoss die brennende Pyrotechnik in die Menschenmenge. 14 Personen wurden verletzt, einer Hotelangestellten musste der Fuß amputiert werden.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat jetzt nach umfangreichen Ermittlungen – u.a. Vernehmungen zahlreicher Zeugen, Auswertung von Mobiltelefonen und Einsatz von Spürhunden – gegen einen 50-jährigen Familienvater aus Dortmund Anklage vor dem Landgericht Bochum erhoben.

Nach dem Unfall hatte die Polizei mit einem Phantombild nach dem Mann gesucht, der möglicherweise das verhängnisvolle Feuerwerk in der Silvesternacht am Landhotel Jammertal abgebrannt hat. Insgesamt waren 5.000 EUR Belohnung für Hinweise, die zur Ermittlung des Verursachers führen, ausgesetzt worden.

Der nun Angeschuldigte ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hinreichend verdächtig, sich der der fahrlässigen Körperverletzung, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz strafbar gemacht zu haben. Dem Mann wird vorgeworfen, sich an der Silvesterfeier im Außenbereich des Hotels mit einer Feuerwerksbatterie beteiligt zu haben, welche infolge unsachgemäßen
Gebrauchs schließlich außer Kontrolle geriet – mit verheerenden Folgen.

Im Falle einer Verurteilung sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren vor.

Montag, 30. Januar 2017, 15:32 • Verfasst in Vest, Datteln

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