Superabsorber: Der große Aufsauger

Bild: Die Acrylsäureanlage ist die größte zusammenhängende Anlage des Chemieparks.

Marl. Das Geheimnis moderner Windeln feierte Geburtstag. Und gleich zwei Mal. Seit 30 Jahren werden Superabsorber am Standort Krefeld hergestellt, seit 25 Jahren gibt es dafür Acrylsäure aus dem Chemiepark Marl. Die Produkte sind das technologische Geheimnis, das hinter dem weltweiten Erfolg von Einwegwindeln steckt.

Heute ist Evonik einer der weltweit größten Hersteller von Superabsorbern. Die Acrylsäureanlage ist die größte zusammenhängende Anlage des Chemieparks. Sie erstreckt sich über zwei komplette, dicht bebaute Baufelder von je 80 mal 200 Metern Flächenmaß.

Am 17. März 1992 wurde die erste Tonne Acrylsäure, made in Marl, verladen. Evonik hat heute eine Produktionskapazität von 265 Kilotonnen Acrylsäure und 65 Kilotonnen Butylacrylat pro Jahr. Nebenbei erzeugt sie gleich noch 200 Tonnen Dampf pro Stunde und ist damit der größte Prozessdampferzeuger im Chemiepark.

Rund die Hälfte der Produktionsleistung ging in die Herstellung von Superabsorbern. Das ergibt mehr als 200 Milliarden Windeln und reicht für die hygienische Versorgung von 50 Millionen Babys gereicht.

Superabsorber arbeiten nach einem recht einfachen Prinzip. Bei Kontakt mit Wasser saugt es die Flüssigkeit rasch auf und wird zu einem Gel.

Die Polymere können bis zum 500-Fachen ihres Eigengewichts an Flüssigkeit aufnehmen. Selbst unter Druck, wenn sich das Baby auf die Windel setzt, wird die Flüssigkeit – anders als bei einem Schwamm – nicht wieder abgegeben.

Weitere Einsatzgebiete von Superabsorbern sind Kabel, die tief im Meer verlegt werden müssen. Auch in der Landwirtschaft sorgen die Polymere dafür, dass Wasser und Nährstoffe dauerhaft gespeichert und bei Bedarf wieder an die Pflanze abgegeben werden. So wurden technische Superabsorber zum Beispiel bei der Wiederaufforstung von Arganbäumen in Marokko eingesetzt.

Übrigens: Die Nachfrage steigt.

Sunday, 18. December 2016, 15:00 • Verfasst in Marl

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