Kompromiss bei Nitrat reicht nicht

Vest. Steigende Nitratwerte machen Gelsenwasser Sorge. Das Unternehmen, das insbesondere aus dem Halterner Raum Wasser bezieht, fordert deshalb klare Vorgaben für die Landwirtschaft.

Nach monatelangen Auseinandersetzungen innerhalb der Bundesregierung hat die EU-Kommission nun Klage gegen Deutschland wegen Versäumnissen beim Grundwasserschutz vor dem Europäischen Gerichtshof eingereicht. Hintergrund ist, dass Deutschland die sogenannte „Nitratrichtlinie“ trotz mehrfacher Aufforderung noch nicht in deutsches Recht umgesetzt hat. Die derzeitigen Maßnahmen des deutschen Aktionsprogramms reichten hierfür nicht aus, so die Begründung der Kommission.

„Wir brauchen in Deutschland endlich ein Düngerecht, mit dem die Behörden transparent nachvollziehen können, wer wie viel Stickstoff auf die Felder aufbringt. Es braucht daneben nicht nur klare Vorgaben für die Landwirtschaft, sondern vor allem auch Möglichkeiten für die Behörden, Sanktionen auszusprechen und durchzusetzen, wenn Regeln verletzt wurden“, so Dr. Dirk Waider, Vorstand der Gelsenwasser AG.

Das Problem der Überdüngung von Feldern mit Stickstoff mache sich auch bei Gelsenwasser bemerkbar. Bei den Vorfeldmessstellen einiger Wasserwerke seien deutlich erhöhte Nitratwerte messbar und auch in einigen Brunnen im Versorgungsgebiet sei die Tendenz eindeutig steigend.

Den zuletzt bekannt gewordenen Kompromiss der Regierungsfraktionen zur entsprechenden Düngeverordnung reichte nicht aus. Die „betriebliche Stoffstrombilanz“ sei aber zu wenig. Um eine echte transparente Darstellung zu bekommen, was auf den Hof kommt und was wieder herausgeht, bräuchte es eine „Hoftorbilanz“, wie sie seit Langem auch von Gelsenwasser gefordert wird.

Donnerstag, 24. November 2016, 9:30 • Verfasst in Vest

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.