Flugzeugabsturz: Schnelle Rettung war ein „Glücksfall“

Polizeifliegerstaffel NRW unterstützt Rettungseinsatz nach Flugzeugunfall in Marl

Marl/Recklinghausen. Einen Tag nach dem Absturz der viersitzigen Schulungsmaschine der Flugschule Marl sind noch viele Fragen offen. Aber es zeichnet sich langsam ein Bild von den spektakulären Vorgängen am Mittwoch Mittag ab. Die beiden verletzten Flugzeuginsassen befinden sich im Krankenhaus. Befragt werden konnten sie noch nicht.

Es steht fest, dass sich an Bord des zweimotorigen Flugzeugs ein 69-Jähriger Fluglehrer aus Bockhorn und ein 40-Jähriger Flugschüler aus Hamm befanden (wie berichtet). Sie übten am Flugplatz Marl-Loemühle das Aufsetzen und wieder Durchstarten. Dabei kam es zu einer Bodenberührung, die Maschine stieg wieder in die Luft, stürzte aber wenig später in dem unwegsamen Naturschutzgebiet „Die Burg“ in einen Wald.

Als sich herausstellte, dass die Rettungskräfte nur mit Mühe zum Unglücksort vordringen konnten und ein Transport der Verletzten auf diesem Wege extrem schwierig sein würde, forderte die Polizei Hubschrauberunterstützung an. Innerhalb kürzester Zeit hat ein Polizeihubschrauber der NRW-Polizei die Rettung der Flugzeuginsassen unterstützt und zwei Schwerstverletzte aus dem Waldstück geborgen.

„Es war ein echter Glücksfall, dass wir zufällig genau zur Unglückszeit eine Rettungsübung mit der Winde am Rhein in Leverkusen geflogen sind“, sagte Thomas Freist, Einsatzpilot der NRW-Polizei, in Düsseldorf. „Die Maschine war genau für diesen Einsatzfall vorbereitet.“ Noch während die Piloten üben kommt der Einsatz über Funk. „Wir sind sofort durchgestartet und waren innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort“, erläuterte Freist. Bei Eintreffen des Hubschraubers versorgten Rettungskräfte bereits die Schwerverletzten. Ein Transport aus dem Waldstück zu Fuß oder mit einem Fahrzeug wäre aber kaum möglich gewesen. Den Piloten der Fliegerstaffel gelang es, die beiden Verletzten durch Einsatz der Seilwinde herauszuholen und zu einer cirka 200 Meter entfernten Wiese zu fliegen. Dort warteten bereits Rettungswagen und auch zwei Rettungshubschrauber.

Freist: „Die Rettung unter Einsatz des Polizeihubschraubers mit Winde war die schonendste und schnellste Möglichkeit, die Verletzten zu bergen und sie schnell einer intensivmedizinischen Versorgung zuzuführen”.

Donnerstag, 22. September 2016, 12:16 • Verfasst in Vest

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