Im August 150 Arbeitslose mehr

897 Jugendliche noch auf Ausbildungsplatzsuche / 649 unbesetzte Stellen

Vest. Im August zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 33.850 arbeitslose Menschen, 150 mehr als im Juli. Verglichen mit demselben Monat des Vorjahres waren es jedoch 21 (-0,1 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 10,6 Prozent. Im August vor einem Jahr betrug sie noch 10,7 Prozent.

„Der August hat den Ausläufer des jährlichen Sommeranstiegs markiert, die Zahl der Arbeitslosen ist zwar noch einmal gestiegen, aber weniger als ein Fünftel so stark wie im Juli“, beschreibt Agenturgeschäftsführer Frank Thiemann den aktuellen Trend auf dem Recklinghäuser Arbeitsmarkt. Auch in diesem Monat sei der Anstieg ausschließlich durch Arbeitslosmeldungen junger Menschen unter 25 hervorgerufen worden, die sich in der Regel an der zweiten beruflichen Schwelle befinden, also von der Ausbildung oder Schule in ein neues oder erstes Arbeitsverhältnis. Als erfreulich bewertet Thiemann die gestiegenen Jobchancen Lebensälterer: „Dass ihr Bestand in unserer Statistik im August abgenommen hat, belegt den wertvollen Erfahrungsschatz, auf den Betriebe nicht verzichten können.“
Insgesamt sei mit August der letzte Monat des sommertypischen Anstiegs vorbei, ab September rechnet der Arbeitsmarktexperte mit sinkenden Arbeitslosenzahlen.

Das nach wie vor bestehende große Ungleichgewicht auf dem Ausbildungsmarkt ist für Thiemann symptomatisch für veraltete Verhaltensmuster: „Jeder Betrieb und jeder Bewerber weiß, dass die Situation in der Region ein Umdenken bei den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen erfordert. Trotzdem wird viel zu oft überlegt: „Wer kann mich unterstützen und was können andere für mich tun?“, anstatt sich selbst in die Pflicht zu nehmen.“ Für Frank Thiemann ist klar, dass Betriebe ihren Blick auch öffnen sollten für Bewerber, die in ihrer Entwicklung noch Unterstützung brauchen: „Wer anfängt, mit den Bewerbern zu arbeiten, die es gibt, anstatt nur zu überlegen, welche er lieber hätte, wird schon Teil der Lösung und ist nicht mehr Teil des Problems.“ Genauso appelliert er an Jugendliche, ihre vielfältigen Interessen und Stärken in mehr als nur einem Berufswunsch auszudrücken: „Wenn der Wunschfilm in Kino ausverkauft ist, geht man ja auch in einen anderen und stellt oft fest, dass der Abend trotzdem genauso schön war.“

Mittwoch, 31. August 2016, 12:53 • Verfasst in Vest

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