Bombe bei LIDL in Herten – Täter gefasst

Erpressung gescheitert – Tatverdächtige sind geständig

Herten. Wie die Staatsanwaltschaft Bochum und des Polizeipräsidiums Recklinghausen in einer gemeinsamen Presseerklärung heute mitteilte, ist nach dem Attentat auf eine Lidl-Filiale in Herten ein Paar aus Gelsenkirchen wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung festgenommen worden. Nach der Tat im April diesen Jahres wurden durch die Sonderkommission aufwändige Ermittlungen durchgeführt. Akribische Spurenauswertungen und verdeckte Maßnahmen führten die Ermittler schließlich auf die Spur der Festgenommenen.

Am Freitag (15. April) war in der Lidl-Filiale an der Paschenbergstraße in Herten ein Sprengsatz in einem Mülleimer neben dem Pfandflaschenautomaten explodiert. Eine 37-jährige Mitarbeiterin wurde leicht verletzt. Die Täter versuchten den Filialisten um einen Millionenbetrag zu erpressen.

Zur Aufklärung wurden Spezialisten des Landeskriminalamtes hinzugezogen. Die Auswertungen am Tatort hatten ergaben, dass es sich um einen Sprengsatz mit einem Fernzünder gehandelt hat, der geeignet gewesen wäre, schwere Verletzungen hervorzurufen. Für die weiteren Ermittlungen wurde eine Mordkommission eingerichtet. Eingegliedert wurden Kräfte der Kriminalpolizei Bochum, weil ein Zusammenhang mit einem Verfahren wegen zwei detonierter Sprengsätzen im Jahr 2012 nicht ausgeschlossen werden konnte.

Die ausgewerteten Spuren rund um die Tat in Herten ergaben Hinweise auf Tatvorbereitungen in Gelsenkirchen. Ein Abgleich mit Erkenntnissen aus den vergangenen Jahren ergab schnell den Verdacht, dass es sich um dieselben Täter handeln könnte, die bereits Ende 2012 zwei Sprengsätze an Außenwänden von Lidl in den Städten Bochum und Bottrop deponiert und nachts zur Sprengung gebracht hatten. Dabei wurden keine Personen verletzt. Auch damals gingen Geldforderungen bei der Firma Lidl ein. Damals wie heute gab es jedoch keine Zahlungen an die Täter.

Nach der Festnahme der beiden Beschuldigten am 19. Juli hat das Amtsgericht in Bochum auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen einen 1968 geborenen Mann und eine 1962 geborene Frau, beide wohnhaft in Gelsenkirchen, wegen der vorgenannten Vorwürfe erlassen. Die Beiden haben Teilgeständnisse abgelegt.

Donnerstag, 21. Juli 2016, 16:50 • Verfasst in Herten

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