Zukünftiges Asylantenheim in Brand gesetzt

Polizei sucht fieberhaft Brandstifter – Fremdenfeindliche Parolen an Schule

Marl. Nachdem eine zukünftige Flüchtlingsunterkunft an der Hervester Straße in Marl Brassert in Flammen aufgegangen war, suchten Brandermittler gemeinsam mit einem Brandsachverständigen nach Spuren. Nach ersten Erkenntnissen waren die Täter in der Zeit von 4.30 Uhr bis kurz vor 5 Uhr von der Gebäuderückseite durch ein Fenster in das ehemalige Vereinsheim eingestiegen und hatten Feuer gelegt. Mitarbeiter der Stadt Marl hatten schon im Vorfeld gemeldet, dass es in der Nacht zu Mittwoch zu Farbschmierereien an der Außenfassade gekommen war. Der Staatsschutz stellte fest, dass an der Fassade des Vereinsheims mit schwarzer Sprühfarbe fremdenfeindliche Parolen, unter anderem ein Hakenkreuz, angebracht worden waren. Wie nun bekannt wurde, fanden sich auch an der Willy-Brandt-Gesamtschule Schmierereien mit der Aufschrift „Anti Asyl“ sowie ein Hakenkreuz.

Das neben der Goetheschule liegende frühere Vereinsheim der SG Marl befand sich im Umbau und sollte in den nächsten Wochen mit neu ankommenden Flüchtlingen belegt werden. Die Feuerwehr war mehrere Stunden im Einsatz, um den Brand zu löschen. Vorrangige Aufgabe war es für die Rettungskräfte, ein Übergreifen auf die benachbarte Schwimm- und Sportzhalle zu vermeiden. Zeugenhinweise erbittet die Polizei unter 0800/2361 111.

Bürgermeister Werner Arndt hatte sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht. Er sagte: „Ich bin erschüttert und hoffe, dass die Polizei die Täter möglichst schnell dingfest macht. Marl ist eine liberale Stadt, die für ihre langjährigen intensiven Integrationsbemühungen bekannt ist. Es gibt in unserer Stadt eine große Anzahl von Menschen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und für die Integration engagieren“.

Freitag, 22. Januar 2016, 15:26 • Verfasst in Marl

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