Die Fläche ist da, es fehlt das Geld

Marl. Zwei wirtschaftliche Entwicklungs-Schwerpunkte Marls sind erst einmal zu den Akten gelegt: Der Rat hat einstimmig beschlossen, die Saria-Erweiterung in Frentrop nicht weiter zu befürworten. Und Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Gehrke hat mitgeteilt, dass die Stadt die Vorleistungen für ein Industriegelände westlich des Chemieparks nicht aufbringen kann.

Das Saria-Vorhaben scheiterte an den Bedenken des Kommunalverbandes, weil es in einem Landschaftsschutzgebiet geplant war. Das Evonik-Vorhaben einer 43 Hektar großen Westerweiterung scheiterte an der Weltwirtschaft: Ein derartiger Flächenbedarf in Marl besteht nicht (mehr), neue Anlagen lassen sich auch innerhalb des bisherigen Geländes verwirklichen.

Kritik an Evonik (weil die Freimachung des Geländes auch mit erheblichen öffentlichen Mitteln verbunden war) wies Bürgermeister Werner Arndt im Rat zurück. Die Aufgabe der Wohnsiedlung „Schlenke“ sei auch nötig gewesen wegen des fehlenden Abstandes zu den Chemieanlagen. Insgesamt habe die Maßnahme dazu gedient, die Zukunft des Chemieparks zu sichern und damit wesentlich zu den neuen Steuer-Rekordeinnahmen von 80 Millionen Euro geführt.

Doch wie geht es mit der Fläche weiter? Evonik zieht sich zurück, sie sei kein Flächen-Entwickler. Die Stadt kann nicht einspringen, weil für die Aufbereitung des Geländes (ab 50 Euro/qm) mehr als 21 Millionen Euro nötig sind.

Inzwischen gibt es die Anregung, Saria könnte doch die geplanten Produktionsanlagen neben dem Chemiepark bauen.

Montag, 30. November 2015, 8:51 • Verfasst in Marl

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