Noch nicht reif für eine Ehrung?

Marl. Er hatte nichts gelernt – außer zu denken. Er hatte Mut, Phantasie, Energie. Und er hat Marl weltweit interessant gemacht. So charakterisierte Prof. Roland Günter den früheren Marler Bürgermeister Rudi Heiland (1946-1965). Die SPD hatte zu einer Gedenkveranstaltung ins Grimme-Institut geladen und so mancher Gast konnte sich an diesen durchsetzungsstarken Politiker erinnern.

Prof. Günter (Kämpfer für den Erhalt der alten Bergmannssiedlungen im Ruhrgebiet), beschwor Heilands Visionen: „Die Chance von Marl ist der Blick auf die Methode Heiland.“ Er pries das Rathaus als Denkmal, die Institutionen der Stadt. Marl müsse sich wieder darauf besinnen, das Beste zusammenzuholen. Eine Stadt mit einem guten Lebensgefühl zu machen, hänge nicht vom Geld ab.

Auch der heutige Bürgermeister Werner Arndt lobte die „ambitionierten Ideen“ Heilands, mit denen er der Stadt seinen Stempel aufgesetzt habe. Es sei deutlich an der Zeit sein Wirken mit der Benennung einer Straße, eines Platzes oder Gebäudes zu würdigen.

Gisela Brauckmann und Hans Baier, die beide das Wirken Heilands persönlich erlebt hatten, schilderten sein Auftreten und seinen Charakter. Manfred Degen bedauerte die „bleierne Zeit“ nach Heiland und Ex-Stadtdirektor Rainer Schaaff betonte: Ohne Heiland würde Marl in der Bundesrepublik nicht wahrgenommen.

Nach seinem Tod ging man auf Distanz. Hans Baier: Der Gedanke, eine Straße nach ihm zu benennen, hatte schon damals keine Chance.

Und heute? Es müsste ein Ort in der Nähe des Rathauses sein, den man nach Rudi Heiland benennen sollte, schlug Hans Baier vor.

Konkreter wurde die Gedenkveranstaltung nicht. Es gebe noch immer viele Vorbehalte, meinte die Teilnehmer im anschließenden Gespräch.

Samstag, 31. Oktober 2015, 14:17 • Verfasst in Marl

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