Streit um Saria wird heftiger

Marl. Seit Jahren schwebt die Erweiterung des Saria-Geländes in Frentrop in der Luft. Jetzt scheint es konkreter zu werden mit den Plänen des Lebensmittel-Verwerters. Zugleich wird der Widerstand der Initiative MHNV (Marler haben Nase voll) energischer. Dazwischen stehen die Politiker, die nicht wissen, wem sie glauben sollen: Den massiven Beschwerden über derzeitige Missstände oder den Versprechungen, hier würden einmal 250 Arbeitsplätze entstehen.

Nicht öffentlich ist eine „landesplanerische Voranfrage für eine Betriebserweiterung“. Das umfangreiche Werk liegt in Marl vor. Ob es in die Landespläne passt, entscheiden Landesbehörden, erst danach kann in Marl an der Planung gearbeitet werden – oder auch nicht.

Denn die Grünen (sowohl die Wählergemeinschaft wie Bündnis 90/Grüne) bezweifeln die Umsetzbarkeit: Das Gelände liegt in einem Landschaftsschutzgebiet. Bürgermeister Werner Arndt unterstützt das Vorhaben, weil das Unternehmen 250 Arbeitsplätze verspricht, die Marl wegen der hohen Arbeitslosigkeit dringend brauche. Die SPD unterstützt ihn. Die CDU zeigt sich bislang unentschlossen, ob nicht die Lebensqualität der Bürger höher einzustufen ist.

Denn die Bürgerinitiative beschwert sich ständig über Belästigungen. Bei einem „runden Tisch“ im Kreishaus sei es um das Problem der Geruchsbelästigungen gegangen, berichtete Ludger Vortmann (als Bürger) im Stadtplanungsausschuss. Dabei sei die Frage aufgetaucht, ob der Betrieb überhaupt „genehmigungskonform“ sei und stillgelegt werden müsste. Was im Ausschuss auf energischen Widerspruch stieß. Inzwischen hat die Initiative eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht.

Der Antrag, die Voranfrage von Saria öffentlich zu machen, wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Samstag, 26. September 2015, 13:45 • Verfasst in Marl

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