Der Schwimmer wird gerettet

Marl. In den letzten 15 Jahren haben nur ganz wenige Menschen das Kunstwerk sehen können. Inzwischen haben sich Vandalen daran gemacht, es zu zerstören: Das imposante Wandbild in der Milchbar des Hallenbades. Nun wird ein Weg gesucht, das Bild zu rekonstruieren und neu zu präsentieren. Am heutigen Samstag heißt es deshalb „Kunst lebt auf“ im benachbarten Grimme-Institut.

Als vor 51 Jahren, am 5. Juli 1964, der acht Millionen Mark teure imposante Glasbau eröffnet wurde, gehörte die „Fotografische Wandkomposition“ des in Marl arbeitenden ungarischen Fotografen Ivan Köves zum Blickfang: 8 m lang und 1,60 m hoch zeigte es den Pantomimen Samy Molcho in verschiedenen Schwimm-Positionen. Anders als die Plastik „Große Badende“ von Emilio Greco vor dem Bad ist das Foto fest mit dem Gebäude verbunden. Seit der Schließung des Bades 2001 konnten es nur ungebeten „Gäste“ sehen. Und die machten sich an die Zerstörung. Inzwischen ist es nicht mehr zu retten – aber das Negativ gibt es noch.

Der „Initiativkreis Kultur findet STADT“ hatte auf den Kunst-Verfall aufmerksam gemacht. Ivan Köves, inzwischen 89 Jahre alt, will heute der Stadt eine digitalisierte Version der „Best-Zeit Story“ zur Verfügung stellen und kommt persönlich aus Ungarn.

Ein Grund, die Marler zu einem Symposion einzuladen. Zwischen 14 und 18 Uhr wird über „Kunst am/im Bau“ gesprochen, aber auch über Stadterneuerung, Möglichkeiten von Bürgerbeteiligung und die Rolle von Bildung.

Georg Elben (Direktor des Skulpturenmuseums) wird über „Perspektiven der Kunst in Marl“ reden. Ulrich Spies und Monika Kaczerowiski präsentieren eine Filmcollage über den Bau und die Eröffnung des Hallenbades. Der Architekt des Bades, Hans-Ulrich Thielcke, wird zusammen mit dem Künstler Ivan Köves an die Zeit des Hallenbadbaues erinnern. Nach einem Spaziergang zum Hallenbad geht es um „Stadtutopien heute: Präsentation Stadt Marl 2014-2014 Garten der Moderne“.

Samstag, 30. Mai 2015, 12:50 • Verfasst in Marl

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