Marl. Seit zwei Wochen befinden sich die Beschäftigten des Erziehungs- und Sozialdienstes in einem unbefristeten Streik. Zehn Mütter mit ihren Kindern besuchten jetzt Bürgermeister Werner Arndt, um mit dem Stadtoberhaupt die aktuelle Lage zu besprechen (Bild).

„Wann endet der Streik?“ und „Was kann die Stadt Marl ausrichten?“ waren die dringenden Fragen der besorgten Mütter. Bürgermeister Werner Arndt erklärte, dass er bereits einen Brief an die kommunalen Verhandlungsführer im Tarifstreik geschrieben hat. Darin fordert er ein schnelles Ende des Streiks, der zunehmend Familien an die Grenze der Belastbarkeit führt. „Ich appelliere dringend an beide Seiten, jetzt schnell zu weiteren ernsthaften Gesprächen zusammen zu kommen – im Interesse einer guten Lösung für die Erzieher sowie die Eltern und Kinder“, betonte das Stadtoberhaupt.

Eine Entscheidung über die Rückerstattung der Kita-Beiträge fällt am 25. Juni der Stadtrat. Die Sitzung sei öffentlich und selbstverständlich seien Eltern wie auch Kinder eingeladen, dort ihre Forderungen deutlich zu machen, so Arndt.

Nach dem Gespräch und einer Runde Apfelsaft für die Jüngsten verließen die Gäste das Rathaus. Draußen erwarteten den Bürgermeister bereits gut 80 streikende Mitarbeiter des Erziehungs- und Sozialdienstes. Der Erzieherberuf habe sich in den zurückliegenden Jahren stark verändert, die Anforderungen und Belastungen für Mitarbeiter seien ständig gestiegen, richtete sich Werner Arndt an die Streikenden. „Als Bürgermeister unterstütze ich ausdrücklich die Forderung nach mehr Anerkennung und eine Aufwertung des Berufsstandes“, sagte Werner Arndt unter dem Beifall der Streikenden.