Lebensgefährliche Spinnen

Bild: Hosenbeine in die Socken, eine vorbeugende Maßnahme gegen Zecken-Attacken. Foto: zecken.de/André Hirtz

Vest. Über die Wiese rennen, Blumen pflücken, auf Bäume klettern oder im Gebüsch verstecken - Kinder toben viel in der Natur. Doch hinterhältige Angriffe drohen: Zecken halten sich in hohem Gras, Gebüschen oder in feuchtem Laub auf. Beim Herumtollen können die kleinen Spinnentiere so leicht abgestreift werden.

Zecken übertragen gefährliche Infektionskrankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose. Gegen FSME gibt es eine Impfung. Diese empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts allen, die in Risikogebieten wohnen oder Urlaub machen.

Auch für Kinder gibt es einen zuverlässigen Impfschutz. Es kann bereits ab dem vollendeten ersten Lebensjahr geimpft werden. Das empfiehlt sich, wenn Eltern mit ihrem Kind viel in der Natur unterwegs und Zecken ausgesetzt sind.

Neben der Impfung sollten Eltern ihre Kinder nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen und getragene Kleidung ausschütteln, da Zecken Waschgänge bis 40 Grad problemlos überstehen. Auf hellen Kleidungsstücken sind die Spinnentiere leichter zu erkennen und wer sich die Hosenbeine in die Socken steckt, macht es den Zecken ebenfalls schwer. Festgesogene Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden.

Kommt es zu einer FSME-Infektion, kann diese bei Kindern milder verlaufen. Grundsätzlich haben an FSME erkrankte Kinder eine bessere Prognose als Erwachsene. Bei Kindern verlaufen die Erkrankungen vorwiegend als Meningitis (Hirnhautentzündung), seltener als Enzephalitis (Gehirnentzündung). Häufig heilt die Krankheit sogar wieder aus.

FSME kann in zwei Phasen verlaufen. Die erste ähnelt einer leichten Sommergrippe mit erhöhter Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen. Für manche Betroffene ist die Krankheit danach überstanden. Bei einem Teil der Patienten schließt sich eine zweite, gefährliche Krankheitsphase an. Hierbei kommt es zur Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung.

Ein Medikament gegen das FSME-Virus gibt es nicht, lediglich die Symptome können gemildert werden.

Auch bei Kindern kann es nach einer FSME-Infektion zu Folgeschäden kommen. Nur knapp 20 Prozent der älteren Betroffenen haben keine Restsymptome, 50 Prozent behalten etwas zurück. Kinder können nach einer überstandenen Infektion mit FSME unter Lähmungen und Sprachstörungen, aber auch Aufmerksamkeitsstörungen leiden.

Donnerstag, 21. Mai 2015, 9:04 • Verfasst in Vest

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