Bild: Die einzige Marler Fußgängerzone (Bild: 2001), geplant in den 70er Jahren, hat an Attraktivität verloren.

Marl. Gibt es eine Neugestaltung der Hülser Fußgängerzone? Informationen im Stadtplanungsausschuss hatten für Verwirrung gesorgt: die Umgestaltung käme nicht, dafür fehle das Geld. Tatsächlich hatte es schon vor Jahren eine Absage gegeben, der entsprechende Ausschuss hatte sich bereits Ende 2011 aufgelöst.

Ralf Baumgärtner (CDU), Architekt in Hüls, machte sich auf der letzten Ratssitzung noch einmal stark: Seit rund einem Dutzend Jahren sei man zu Gange, 60.000 DM wurden gesammelt, 600.000 DM Zuschuss in Aussicht gestellt. Doch mehr als zwei Fahrradständer, eine Schließfachanlage und ein Aktenordner sei dabei nicht rausgekommen.

Inzwischen protestierten die Händler und wiesen auf die schwierige Lage ihres Stadtteils hin. 2006 noch hatte die damalige Bürgermeisterin Uta Heinrich Hoffnung gemacht, hohe Zuschüsse für eine Umgestaltung der in die Jahre gekommenen Arkaden einwerben zu können. Ein Unterausschuss wurde gebildet, der sich mit Möglichkeiten und Wünschen befasst. Doch der löste sich einige Jahre später wieder auf – es gab nichts Konkretes zu tun. 2011 kam die Aussage der Verwaltung, es seien keine Fördermittel zu erwarten.

Die Dezernentin der Stadtverwaltung, Barbara Duka, erklärte jetzt die Hoffnungen der Hülser Kaufmannschaft mit einem Missverständnis. Die Erwartungen seien geweckt worden durch ein inoffizielles Protokoll aus dem Jahr 2012, das von der Initiative „Hüls zieht an“ erstellt worden war.

„Ich würde in einer so schwierigen Situation die Stärken herausstreichen“, kritisierte Jens Vogel (SPD) die Kritik der Kaufleute. Es sei ärgerlich, dass der Blick nur auf die Hülsstraße gehe und nur die Mängel aufzeige. Bürgermeister Werner Arndt pflichtete dem bei: „Man muss nicht gleich in jedes Mikrofon beißen.“ Fördermittel hätten nie zur Verfügung gestanden. Um an sie zu kommen, brauche man ein Integriertes Stadtentwicklungs-Konzept (ISEK). „Wir wünschen, dass Hüls attraktiver wird“, forderte Karl-Heinz Dargel (CDU). Ralf Baumgärtner: „Die Fußgängerzone ist in einem Alter, in dem sie ein neues Gesicht braucht.“