Biotop muss Wasser lassen

Bild: Unberührte Idylle: Das Biotop Meinken, dessen Wasserspiegel nun um einen halben Meter abgesenkt wird.

Marl. Die Vorbereitungen für die neuen Hochwasser-Schutzdeiche in Haltern, Lippramsdorf und Marl („HaLiMa“) gehen weiter: Um das künftige Baufeld entwässern zu können, wird der Wasserspiegel des Biotops Meinken um einen halben Meter abgesenkt. Auf den Flächen beiderseits der Lippe werden verbliebene Pflanzen entfernt.

Die Vorbereitungsarbeiten haben bereits begonnen: Der Wasserspiegel des „Biotops Meinken“ wird um rund 50 cm abgesenkt. Dies zur Absenkung des Grundwasserspiegels, um die Bauflächen entwässern zu können. Die Fische im Biotop werden durch örtliche Fischereivereine abgefischt und in Gewässer der Umgebung eingesetzt. Schilf und Binsen am Rande der Wasserfläche werden jetzt im Winter gerodet, damit sich im künftigen Baustellenbereich keine neuen Tiere ansiedeln.

Auf dem gesamten Baufeld werden verbliebene Pflanzen wie Sträucher und Gräser gerodet und die Böden damit gemulcht.

Auf der Südseite der Lippe, im Bereich des Chemieparks wurde die Wasserfläche im Bereich Süd II des Kugeltanklagers freigeräumt. Im April soll der Kampfmittelräumdienst in Aktion treten und die Baufelder auf bisher unerkannte Bomben im Erdreich sondieren.

Auf rund fünf Kilometer Länge wird der Lippeverband in den nächsten Jahren die Hochwasserschutzdeiche nördlich und südlich der Lippe im Hinterland der heutigen Deiche neu bauen. Die Kosten tragen das Land und die RAG. Insgesamt 1,42 Millionen Kubikmeter Bodenmassen werden dafür benötigt, von denen ein großer Teil per Schiff oder über die Straße antransportiert wird. In siebeneinhalb Jahren sollen nicht nur die neuen Deiche entstehen, die gleich hoch, aber wesentlich flacher ansteigend angelegt werden. Auch wird die Lippe eine Auenfläche von rund 60 Hektar erhalten und der Fluss wird im Bereich HaLiMa wesentlich flacher und breiter gestaltet werden als heute.

Schon im vergangenen Jahr hatten umfangreiche Vorarbeiten stattgefunden. Im vergangenen Winter wurden rund 25 Hektar Wald, Hecken, Buschwerk und Einzelbäume gerodet. Die RWE-Tochter Westnetz hat eine Hochspannungsleitung zwischen Marl-Sickingmühle und Lippramsdorf-Mersch auf eine neue Trasse verlegt, weil die bisherige 110-KV-Leitung in diesem Bereich nicht mit dem neuen Deichverlauf zusammenpasste. Und zum Schutz bedrohter Tierarten hat die Landschaftsagentur Plus im Auftrag des Lippeverbandes auf Flächen von insgesamt 35 Hektar neue Brutgebiete, Nisthilfen und artgerechte Lebensräume entwickelt.

Samstag, 21. Februar 2015, 13:30 • Verfasst in Marl

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