Gift im Grundwasser?

Bild: Eine der letzten Zechen: AV 3/7 in Marl

Vest. Das Thema Fracking ist im Augenblick nicht aktuell, doch dem Grundwasser droht schon wieder eine Gefahr: Hydrauliköl, von dem in den 70er und 80er Jahren mehrere tausend Tonnen in den Zechen eingesetzt worden ist, könnte ausgeschwemmt werden. Es enthält das hochgiftige PCB (Polychlorierte Biphenyle).

Dieses PCB wurde insbesondere in Ruhr und Emscher gefunden, in einigen Bächen gar war die Konzentration hochdramatisch. Doch die RAG hält dagegen: Alte Zahlen, nicht mehr aktuell. Inzwischen gingen die Werte zurück – weil die Messmethoden geändert wurden, sagen Kritiker. Aktuell gebe es keine Hinweise, dass aufsteigende Grubenwässer in nennenswertem Ausmaß PCB ausgeschwemmt habe, so die RAG.

Kritiker sehen das so: Die Giftstoffe würden erst verdünnt, bevor sie in die Flüsse geleitet werden. Für die RAG sei das Vorgehen kein Problem, weil sie im Gegensatz zu anderen Konzernen dem Bergrecht unterliegt und nicht allen strengen Vorschriften des Umweltrechtes.

So habe man ohne viel Aufhebens bei der Stilllegung alter Bergwerke ein Zusammenlegen der Wasserhaltung unter Tage genehmigt. So wird das Grubenwasser weit entfernt in einer Zeche abgepumpt und in Flüsse eingeleitet. Mit dem Nebeneffekt, dass es dort verdünnt ankomme.

Aufsteigendes Grubenwasser, so wird nun befürchtet, überflute PCB-verseuchte Schächte und führten schließlich zu einem Umweltskandal.

Solche Befürchtungen würden sehr ernst genommen, antwortet die RAG. Deshalb sollen die bisherigen Erkenntnisse erneut überprüft werden.

Inzwischen will sich die Landesregierung mit einem Sonderausschuss des Themas annehmen. Der Landtag in Saarbrücken verlangt von der RAG einen Nachweis, wo das giftige Hydrauliköl geblieben ist.

Samstag, 21. Februar 2015, 15:00 • Verfasst in Vest

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