Moschee-Neubau transparent gestalten

Bild: Der Beirat zum Moschee-Neubau traf sich unter der Leitung von Bürgermeister Werner Arndt zu seiner ersten Arbeitssitzung.

Marl. Über die Planungen für den Neubau der Yunus-Emre-Moschee an der Sickingmühler Straße will Bürgermeister Werner Arndt die Öffentlichkeit „fortlaufend, sachlich und mit einem Höchstmaß an Transparenz“ informieren. Die Bürger sollen frühzeitig informiert und an den Planungen beteiligt werden.

„Der Moscheebau soll ein offener Dialog für alle Bürgerinnen und Bürger in Marl werden“, so Werner Arndt. Ein Beirat zum Moschee-Neubau war bereits im November ins Leben gerufen worden und kam jetzt unter der Leitung des Stadtoberhauptes zu seiner ersten Arbeitssitzung zusammen. Ziel des Beirates ist es, die Brücke zwischen den Anliegen der Yunus-Emre-Gemeinde und den Bedürfnissen und Interessen der Nachbarschaft und der Bevölkerung zu schlagen. Mitglieder des neuen Gremiums sind Vertreter der Anwohnerschaft, Glaubensgemeinschaften, örtlichen Vereine, Geschäftsleute, des Integrationsrates, Architekten und der Stadt Marl. Alle Beteiligten hätten zugesichert, über den Moscheebau „Hand in Hand“ zu beraten und bei Bedarf weitere Fachleute in den Ausschuss zu berufen.

„Ich baue darauf“, so Arndt, „dass alle Menschen in unserer Stadt diesem Vorhaben friedlich, demokratisch und respektvoll gegenüberstehen. Wir werden es nicht zulassen, dass rechte Stimmen dieses Vorhaben missbrauchen.“

Die Yunus-Emre Gemeinde sucht seit nunmehr zehn Jahren nach einem geeigneten Standort für den Bau eines neuen Gemeindezentrums. „Das jetzige Gemeindehaus platzt aus allen Nähten“, sagt ihr Vorsitzender Mehmet Uçak. Geplant sei nun der Bau einer integrativen Moschee mit Gebets- und Gemeinderäumen u.a. für Frauen- und Jugendgruppen, Kinderbetreuung oder für Weiterbildungsangebote. „Dafür geben wir den jetzigen Standort an der Haardstraße zugunsten der neuen Lage an der Sickingmühler Straße auf.“

Für den Bau der neuen Moschee ist nach derzeitiger Planung keine traditionelle Bauweise vorgesehen, sondern eine zeitgemäße Architektur. „Es wird aber keine Groß-Moschee wie in Duisburg-Marxloh entstehen“, betont Mehmet Uçak. „Der Standort wird kein überregionales Gebetszentrum. Auch wird es am neuen Standort keinen Gebetsruf durch den Muezzin geben“. Genügend Parkplätze würden entstehen, so die Stadt.

Für den Neubau muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit können Bürger können die Entwürfe bis 28. Januar im Planungs- und Umweltamt (Liegnitzer Straße 5) sowie im Stadtinformationsbüro i-Punkt (Marler Stern) und in der Geschäftsstelle der Sparkasse Vest (Brassertstraße 104) einsehen.

Eine weitere Beteiligung der Bürger ist in dem rechtlich normierten Verfahren zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Zusätzlich sind weitere Schritte geplant, um die Öffentlichkeit über den Stand der Planungen zu informieren.

Darüber hinaus können sich Bürger, Vereine oder Organisationen an die Integrationsbeauftragte der Stadt Jennifer Radscheid (02365-99 2777, jennifer.radscheid@marl.de) wenden. Sie beantwortet Fragen zum Islam im Allgemeinen und insbesondere zum muslimischen Gemeindeleben.

Samstag, 17. Januar 2015, 15:00 • Verfasst in Marl

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