Vermittlung läuft noch immer nicht optimal

Vest. Wer kann Arbeitslose am besten vermitteln? Natürlich wir Städte vor Ort, weil wir die Lage am besten kennen – so lautete die Antwort. Seit nunmehr drei Jahren liegt die Vermittlung bei den lokalen Jobcentern. Doch der erwartete Erfolg ist nicht eingetreten. Zwischen den Beteiligten knirscht es gewaltig. Wie soll es weitergehen?

Der Jubel war 2011 groß: Die ungeliebte Zusammenarbeit zwischen Kreis und Arbeitsagentur ging zu Ende, ab 2012 ist der Kreis als „Optionskommune“ alleine für die rund 71.500 Hartz-IV-Empfänger zuständig. In der Praxis wurde die Aufgabe auf die Städte übertragen.

Doch es wurde nicht besser. Zunächst galt die Bundesagentur für Arbeit als Schuldige: Sie habe ein Chaos hinterlassen, das erst einmal aufgearbeitet werden müsste. Dann fehlten geeignete Mitarbeiter, die Ziele wurden zu hoch angesetzt, die Zahlen waren nicht vergleichbar.

Erkennbar war: Die erhoffte Wirkung war in den ersten Jahren überhaupt nicht erzielt worden. Insbesondere in organisatorischen Fragen muss nachgearbeitet werden.

Auf Ausschusssitzungen in Marl war beispielsweise unverhohlen aufgezeigt worden, wie hilflos man den Strukturen ausgesetzt war. Auch wenn die Städte die Personal- und Organisationshoheit haben, so müssen doch alle Fragen abgestimmt werden zwischen Bezirksstellenleitern, Sozialdezernenten und der Konferenz der Bürgermeister. So verzögerte sich die sinnvolle Einrichtung eines Springerpools (um Personalengpässe auszugleichen). Ein Sicherheitskonzept zum Schutz von Mitarbeitern vor aggressiven „Kunden“ brauchte ein dreiviertel Jahr, bis alle Städte ihre Stellungnahme abgegeben hatten.

Inzwischen sollen die neu gesteckten Vermittlungsziele erreicht (und sogar übertroffen) werden. Der Arbeitgeberservice konnte in diesem Jahr 15 Prozent mehr Stellen einwerben.

Wie es weitergeht, darüber wollen noch in diesem Jahr die Bürgermeister und der Landrat beraten. Dass es Verbesserungsbedarf gibt, darüber sind sich alle einig. 1000 Menschen sind in den Bezirksstellen des Jobcenters angestellt, drei Viertel beim Kreis, der Rest bei den Städten.

Samstag, 13. Dezember 2014, 14:24 • Verfasst in Vest

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