Die Zeit der Weihnachtssterne

Weihnachten, das ist das Fest der Freude, Friedlichkeit und des Glücks. Dass es da auch noch Ecken gibt, in denen geschummelt und getrickst wird, das mag man sich gar nicht vorstellen.

Wer einen Weihnachtsstern geschenkt bekommt, freut sich über das leuchtende Rot des immergrünen Strauchs. Dass die mexikanische Pflanze vor gerade mal 90 Jahren von einem deutschen Auswanderer zum Weihnachtssymbol gemacht wurde und von ihm den Namen „Weihnachtsstern“ erhielt, ist schon wieder in Vergessenheit geraten.

Und damit er so aussieht, wie wir ihn überall in der Vorweihnachtszeit sehen, braucht es kräftiger Nachhilfe. Denn die Blätter werden nur rot, wenn die Pflanze einige Wochen lang täglich weniger als zwölf Stunden Tageslicht bekommt. Deshalb wird ihm vor dem Verkaufstermin ein Hut übergestülpt.

Eigentlich würde die Pflanze auch gerne bis zu vier Meter hoch wachsen, wie sie es aus ihrer Heimat Mexiko kennt. Und nicht so kompakt auf der Fensterbank sitzen. Deshalb gibt es einen chemischen Wachstumshemmer, dessen Zulassung allerdings letzten Jahres abgelaufen ist (jetzt werden die Vorräte aufgebraucht, bevor ähnliche Produkt zugelassen werden).

Da trifft es sich gut, was die Berliner Humboldt-Universität herausgefunden hat. Vor dem Verkauf wurde der Weihnachtsstern wochenlang durchgeschüttelt. Das zügelte das Wachstum genau so stark wir das Besprühen mit Chemie. Offenbar dachte die Pflanze, sie stände in einem Erdbebengebiet und es sei nicht angebracht, zu sehr in die Höhe zu wachsen. Also blieb sie so kompakt, wie wir sie gerne haben.

Und was machen wir mit dem Weihnachtsstern nach Weihnachten? Viele Pflanzen protestieren gegen die nicht artgerechte Haltung im warmen Zimmer mit dem Abwerfen der Blätter. Sie landen auf dem Kompost oder in der Biotonne.

Andere schaffen es noch bis auf den Balkon, wo sie dann der Vernachlässigung zum Opfer fallen.

Jetzt stellt sich die Frage: Ob sich das aufrüttelnde Experiment mit den Weihnachtssternen auch auf Tannenbäume anwenden lässt?

Samstag, 13. Dezember 2014, 14:24 • Verfasst in Verschiedenes

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