In vier Tagen unter der Lippe her

Bild: Eine 370 Meter lange Rohrstange musste vorgefertigt und durch das Bohrloch gezogen werden.

Marl. Sie ist 40 Kilometer lang und 20 Zentimeter dick. Jetzt ist ein 370 Meter langes Stück der Evonik-eigenen Gasleitung von Legden bis Marl verlegt worden: Statt über der Lippe (zusammen mit der Oelder Brücke) geht es nun unter der Lippe her.

Sie ist eine der wichtigsten Erdgasverbindungen des Chemieparks. Doch weil die Brücke über die Lippe wegen Altersschwäche abgerissen wird, musste eine Lösung her. Außerdem sollen die Lippe-Deiche zurückverlegt werden, um die Qualität der Landschaft zu erhöhen. Eine Rohrbrücke fiel wegen der enormen Brückenspannweite aus, die Maßnahme wäre sehr teuer geworden.

Stattdessen entschied man sich für eine grabenlose Verlegung nach dem Horizontalspülbohrverfahren (HDD). Projektmanager Martin Kemper, Senior Manager Pipelines: „Um die Eingriffe in das Deichvorland zu mini-mieren, haben wir die Ein- und Austrittspunkte der Bohrung so gewählt, dass das Naturschutzgebiet weitestgehend nicht beeinträchtigt würde.“

Vom Nordparkplatz des Chemieparks ging die Bohrung 30 Metern tief unter dem Deichvorland, der 30 Meter tiefen Spundwand, Geröll und Megelschichten und der Lippe. Zur Stützung des Lochs wurde eine schwere Bentonitmischung (biologisch verträgliches Ton-Mais-Gemisch) durch das Rohr zu dem Bohrkopf gedrückt.

„Die isolierende Rohrumhüllung muss langlebig, abriebfest und stabil sein“, betont Kemper. „Die hierzu eigens entwickelten Materialien aus Polyamid von Evonik setzen neue Maßstäbe im Pipelinebereich und verdrängen die klassischen Glasfaserprodukte.“

Inzwischen ist der Rohrstrang durch das Bohrloch gezogen, nun folgen die Verlegearbeiten für die Anbindung des neuen Dükers an die mit bis zu 64 bar betriebene Erdgaspipeline.

Samstag, 29. November 2014, 13:43 • Verfasst in Marl

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