Marl in Venedig


Bild: Eigentlich sollte das Rathaus vier Türme bekommen, weil man darauf eingestellt war, eine Stadt mit bis zu 200.000 Einwohnern zu verwalten.

Marl. Mancher Marler würde sich leichten Herzens von dem gewaltigen Beton-Bauwerk trennen. Doch Fachleute sind begeistert vom Marler Rathaus. Jetzt wird das Wirken des Architekten Jaap Bakema auf der Architektur-Biennale in Venedig gewürdigt. Und Marls Rathaus ist dabei.

Im niederländischen Pavillon fällt der Blick der internationalen Besucher auf großformatige Fotos des Marler Rathauses. Die Ausstellung „A Bakema Celebration“, reflektiert kritisch das Wirken von Jaap Bakema (1914-1981) und seine Idee einer offenen Gesellschaft. Er hatte das Ziel, für eine neue offene und demokratische Gesellschaft zu bauen. Bakema war auch verantwortlich für wegweisende Projekte wie das Lijnbaan-Einkaufzentrum in Rotterdam (1948-1953), die „Punkthäuser“ mit gegeneinander verschobenen Halbetagen im Hansa-Viertel in Berlin (1957), das Städtische Zentrum Eindhoven (1973).

Zum Architekturwettbewerb für das neue Rathaus hatte Marl Ende der 50er Jahre namhafte Architekten aus Europa eingeladen, wie Arne Jacobsen (Dänemark), Alvar Aalto (Finnland) und Hans Scharoun (Deutschland), der später die Schule an der Westfalenstraße entwarf, sowie Broek und Bakema (Niederlande). Die Erwartungen an das neue Marler Rathaus waren hoch.

Wir immer man das Resultat bewerten mag: Mit der Bakema-Ausstellung auf der Architektur-Bienale in Venedig erlebt das Marler Rathaus eine architektonische Renaissance. Auch „Spiegel online“ bebildert seinen Vorbericht über die Architektur-Bienale unter dem Titel „Zurück in die Moderne“ mit einem Archivfoto vom Modell des Marler Rathaus - und würdigt das Gebäude damit als Beispiel der neuen Architektur nach 1945.

Montag, 16. Juni 2014, 9:39 • Verfasst in Marl

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