Parkinson-Kranke finden in Marl neue Anlaufstelle
Marl/Vest. Das Klinikum Vest erweitert das medizinische Angebot an der Paracelsus-Klinik Marl ab sofort um neurologische Behandlungen. Das Klinikum will hier ganz neue Schwerpunkte entwickeln unter anderem für die Parkinson-Therapie.
Am Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen bestehen bereits die Klinik für Neurologie und das NeuroCentrum. Hier sollen keine Betten abgebaut sondern Leistungen wie die bisher schon überörtlich anerkannte Schlaganfallbehandlung weiter ausgebaut werden, betont Chefarzt Prof. Dr. med. Helmut Buchner. An der Paracelsus-Klinik wiederum entsteht keine bloße Zweigstelle. Hier schafft Buchner seit dem 1. April ganz neue, eigenständige Strukturen.
In Marl will das Klinikum drei Behandlungsschwerpunkte kombinieren, die sämtlich eine kompetente interdisziplinäre Fachbetreuung erfordern. Einen Schwerpunkt bildet die stationäre Frührehabilitation. Sie soll Patienten fördern, die nach einem schweren Krankeitsereignis noch nicht aktiv eine außerklinische Rehabilitation unterstützen können sondern angewiesen sind auf eine ganzheitliche, multimodale Therapie mit intensiver Betreuung.
Neue Neurologie in der Paracelsus-Klinik
Als Novum für die Region mit nur wenigen vergleichbaren Beispielen in ganz Deutschland soll hier außerdem ein Parkinson-Schwerpunkt geschaffen werden. Parkinson gehöre zu den Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die auch im Zuge der demographischen Entwicklung steigende Fallzahlen aufweisen. Zugleich haben sich die therapeutischen Möglichkeiten rasant weiter entwickelt mit komplexen Eskalationsstrategien, die möglichst früh einsetzen sollten. Das Klinikum Vest will Betroffenen in der Region eine kompetente Anlaufstelle bieten.
Dritte Säule der neuen Abteilung in Marl wird die Neurologie älterer Menschen. Das Angebot passt zur schon vorhandenen geriatrischen Klinik am Standort. Im Fokus stehen hier aber nicht geriatrische Krankheitsbilder mit einer Kombination von Erkrankungen sondern alterstypische neurologische Behandlungserfordernisse. „Alle drei Säulen erfordern neben der räumlichen Ausstattung spezielle Fachkompetenz in einem multiprofessionalen Team aus Ärzten, Pflege, physikalischer Therapie, Neuropsychologie, Ergotherapie und Logopädie“, so Prof. Buchner. Dieses Team baue man jetzt in Marl auf.
Die Notfallneurologie, zum Beispiel die schnelle Betreuung nach Schlaganfällen wird weiterhin in Recklinghausen angesiedelt bleiben, wo ja auch eine Neurochirurgie und Neuroradiologie zur Verfügung stehen. Prof. Buchner ist überzeugt: „Wir werden über beide Standorte eine optimale Organisationsstruktur für die Menschen in der Region zur Verfügung stellen mit ganz neuen medizinischen Qualitäten.“ Zugleich entsteht so im Klinikum Vest eine der größten neurologischen Fachkliniken des Landes.
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