Datteln. Vier Menschen kamen ums Laben, als am frühen Sonntag Abend ein Pkw in Datteln-Ahsen in den Wesel-Datteln-Kanal stürzte. Das Unglück gab der Polizei Rätsel auf. Das Fahrzeug war über den Gehweg geschossen, an den Leitplanken vorbei, hatte das Brückengeländer durchbrochen und war dann ins Wasser gefallen. Unfall, Suizid oder ein gesundheitliches Problem des Fahrers – alles schien möglich.

Seit heute Morgen (Montag, 31. März) geht die Polizei von einem Unglück aus. Aber erst die Obduktion des 74 Jahre alten Fahrers aus Waltrop wird klären, ob es gesundheitliche Probleme gab. Mit ihm starben seine ebenfalls 74-jährige Ehefrau und ein Ehepaar aus Dortmund (76 und 70 Jahre alt).

Als die ersten Rettungskräfte am Unglücksort eintreffen, finden sie eine im Wasser leblos treibende Person vor – ein männlicher Insasse des untergegangenen Autos, wie sich herausstellt. Taucher machen später die schreckliche Entdeckung, dass sich noch drei Insassen in dem Unglücksfahrzeug befinden. Zwei der Personen können die Taucher tot aus dem Wagen ziehen, die dritte (weibliche) Leiche ist auf dem Rücksitz eingeklemmt. Sie kann erst geborgen werden, nachdem das Fahrzeug, ein dunkler Volvo mit Recklinghäuser Kennzeichen, mit Ballons an die Wasseroberfläche geholt und von einem Kran an Land gehievt wurde.

Eine Autofahrerin hatte den Todessturz beobachtet und einen Schock erlitten. Sie wurde seelsorgerisch betreut.

Nun geht es darum die Unglücksursache zweifelsfrei zu klären. Eine Ermittlungskommission wurde eingerichtet. Es müsse auch der Frage nachgegangen werden, ob es an dem Audi ein technisches Problem gab, sagte ein Polizeisprecher.