Nur Blumen – nichts Böses

Bild: Les Fleures du Mal – so hieß das Buch des französischen Lyrikers Charles Baudelaire 1857.

Marl. Dass „Marl“ schlecht sei (französisch „mal“), werden nur übeldenkende Menschen von Marl behaupten. Und doch ist das Wortspiel „Marl = Mal“ unübersehbar. Es ist Kunst, die auf den Creiler Platz vor dem Rathaus strahlt und die die Bürger zum Mitmachen animieren soll.

„Les Fleures du Mal“ steht groß am Sitzungstrakt des Rathauses. Die Übersetzung wird gleich mitgeliefert: „Blumen für Marl“. Was natürlich falsch ist, richtig müsste es „Die Blumen des Bösen“ heißen. Der Künstler Mischa Kuball will dadurch Diskussionen provozieren. Die groß angebrachten Buchstaben verweisen auf das Skulpturenmuseum und auf die links neben der Freitreppe stehende große Blumenvase. Die Installation ist als Angebot zu verstehen, die genannten Blumen für Marl mitzubringen und sie in die prominent platzierte Vase zu stellen.

Ob der Aufruf Wirkung hat? Vielleicht quillt die Vase über, vielleicht finden sich aber nur vertrocknete Blümlein. So ist das eben: Ein Experiment mit ungewissem Ausgang.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Rathausplatz zum Experimentierfeld für Kunst wird. Nicht jeder hat die Werke verstanden. Doch so lange es Diskussionen über „Les fleurs du mal“ gibt, so lange soll das Kunstwerk bleiben. „Seine Arbeiten sind meist temporär konzipiert, weil sie auf das Potenzial einer veränderten Wahrnehmung bekannt scheinender urbaner Kontexte setzen“, heißt es in der öffentlichen Erklärung.

Ob das die Marler dazu bewegt, Blumen zu bringen?

Samstag, 29. März 2014, 12:39 • Verfasst in Marl

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