Schreihälse fighten um die Gunst der Marler

Marl. Wen wird das Marler Publikum zum Sieger des ersten Marktschreier-Wettbewerbs in Hüls küren – Wurst-Achim, „das lauteste Lebewesen der Welt“ oder Nudel-Micha, den Jungen aus dem Pott? Eines steht jetzt schon fest: Es wird eine laute Sache, wenn die Jungs von der „Gilde der Marktschreier“ auf dem Hülser Marktplatz auflaufen.

Vier Tage lang, ab kommenden Donnerstag, bis einschließlich Sonntag, gastiert die „Gilde“ in Marl und will dann lautstark und mit allerlei Verkaufstricks ihre Ware an den Mann bzw. an die Frau bringen. Eröffnet wird der Markt von Bürgermeister Arndt am Donnerstag um 11 Uhr. Dazu gibts frischen Matjes, Wurst- und Schinkenangebote und natürlich jede Menge Bier. Danach werden sich Aal-Axel, Wurst-Achim, Taschen-Ole, Kuchen-Kiri, Nudel-Micha, Käse-Rudi, Gewürz-Ecki und Bananen-Detlev mächtig in Zeug legen um mit lockeren Sprüchen die Kunden von ihren Produkten zu überzeugen.

Eine Stimme, wie ein Reibeisen

Unterwegs ist die Truppe übrigens in ganz Deutschland, von Straubingen im Süden bis Flensburg im Norden. „Wenns gut läuft, kommen wir gerne wieder“, sagt Joachim Borgschulze von der Agentur der Marktschreier-Gilde. Spannend wird es am Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr. Dann geht es nicht nur ums Verkaufen, sondern auch um die besten Gags. Dann treten die Händler in den direkten Wettstreit um den Titel des besten Marktschreiers. Und den bestimmt das Publikum durch Stimmabgabe. Wer mitmacht, kann auch etwas gewinnen.

Gute Chancen hat sicherlich Michael Schlüter aus Castrop-Rauxel, besser bekannt als Nudel-Micha (Bild). Er ist der Newcomer unter den Marktschreiern, hat aber so etwas wie einen Heimvorteil. Wenn Schlüter spricht, möchte man meinen der Mann ist krank, so heiser ist seine Stimme. „Doch ich klinge immer so“, beruhigt Micha seine Gesprächspartner.

Am beruflichen Anfang stand bei ihm eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. „Damals habe ich Eier, Milch und Käse verkauft“, erinnert sich Michael Schlüter. Danach folgten verschiedene Jobs und schließlich der erste Kontakt zu den Marktschreiern. Damals als Aushilfe am Schwenk-Grill. Weil ihm die Arbeit mit den neuen Kollegen so viel Spaß machte, kaufte sich Schlüter schließlich einen LKW und seit dem dreht sich bei ihm alles um Nudeln. „Hochwertige italienische Nudeln zum sensationell niedrigen Preis“ verspricht Micha. Davon will er nächste Woche auch die Marler überzeugen. Doch das wird schwer. Schlüter weiß auch warum: „Im Pott essen die Leute lieber Kartoffeln.“

Dienstag, 21. Januar 2014, 8:46 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.