Am ersten Januar wurde die Steuer für Tabakwaren wieder angehoben. Wann und in welcher Höhe die Tabakindustrie die Steuererhöhung an die Raucher weitergibt ist noch ungewiss. Aber ganz gewiss ist die Tatsache, dass Rauchen immer teurer wird. Der Preis einer Schachtel mit 19 Zigaretten ist seit 2002 von drei Euro auf heute rund fünf Euro gestiegen.

Diese finanzielle Belastung ist ja an sich schon Grund genug, mit der Qualmerei aufzuhören. Weit schwerer wiegt aber der gesundheitliche Schaden, den sich Raucher zufügen. Tabakrauch enthält über 4.800 verschiedene Substanzen. Viele davon sind giftig und können Krebs erzeugen, wie Formaldehyd, Benzol oder Blausäure. Beim Einatmen des Rauchs werden die Giftstoffe über die Lunge aufgenommen und im gesamten Körper verteilt. Deshalb nehmen so gut wie alle Organe durch den blauen Dunst Schaden.

Jedem Raucher ist eigentlich klar, dass er mit der Qualmerei seiner Gesundheit keinen Gefallen tut. Warum kann er es trotzdem nicht lassen? Weil das Nikotin ein ganz hinterhältiger Stoff ist. Es überwindet die Blut-Hirnschranke und schleicht sich in die Stoffwechselprozesse des Gehirns ein. Innerhalb kurzer Zeit kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Außerdem trainiert man sich mit der Zeit in bestimmten Situationen ein Verlangen nach einer Zigarette an. Dieses Verlangen entsteht durch die vielen Funktionen, die der Glimmstängel im Leben von Rauchern übernimmt: Er soll Entspannung bringen, die Konzentration fördern, Langeweile vertreiben, die Morgenmüdigkeit verscheuchen, nach dem Essen die Verdauung ankurbeln….

Wenn man diese Funktionen durch passende Alternativen ersetzen kann, steigen bei der Raucherentwöhnung die Erfolgschancen. Oft geht es bei den Fragen an die Rauchstopp-Berater der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung genau um diese Thematik. Hier die häufigsten Fragen und dazu die Tipps der Berater:

Wie kann ich ohne Zigarette …

… Entspannung finden?

Öffnen Sie das Fenster und atmen Sie zehnmal tief ein- und aus. Versuchen Sie, doppelt so lange aus - wie einzuatmen. Oder gehen Sie eine Runde spazieren, bereiten sich geruhsam einen Tee oder einen Kakao zu, hören Ihre Lieblings-CD, vertiefen sich in angenehme Lektüre oder spielen ein Computer-Spiel. Mitunter hilft auch ein Kaugummi oder ein auf Zigarettenlänge geschnittener Strohhalm, durch den man Luft zieht. Sicher finden Sie noch mehr Beschäftigungen, die bei Ihnen Stress abbauen. Entspannungstechniken, wie etwas die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, lassen sich auch erlernen, zum Beispiel an Volkshochschulen. Übrigens, Rauchen selbst entspannt nicht. Im Gegenteil, es beschleunigt die Herz- und Atemfrequenz, erhöht den Blutdruck, steigert die Magensaftproduktion und setzt Adrenalin frei. Der scheinbar entspannende Effekt setzt nur ein, weil Sie mit der Zigarette den abgesunkenen Nikotinpegel im Körper wieder auf den Normalstand bringen.

… die Konzentration fördern?

Rauchen bewirkt durch die Freisetzung des Botenstoffs Noradrenalin zunächst wirklich eine höhere Aufmerksamkeit. Die Wirkung des Noradrenalins lässt aber schnell wieder nach, die Konzentration wird dann sogar schwächer als vorher. Und bald darauf beschäftigt Sie wieder der Gedanke an die nächste Zigarette und lenkt Sie von der Arbeit ab.

… die Pause überstehen?

Ich arbeite als Verkäuferin und rauche am meisten im Pausenraum. Jetzt will ich aufhören, zu rauchen. Was mache ich in den Pausen?

Überlegen Sie, was Ihnen Entspannung bringt und was Sie vom Rauchen ablenken kann, vielleicht Bewegung an der frischen Luft. Oder Sie finden einen gemütlichen Ort, an dem Sie für ein paar Minuten die Beine hoch legen und sich in eine interessante Lektüre vertiefen können. Suchen Sie sich eine Verbündete, mit der Sie die Nichtraucherpause verbringen können. Auf keinen Fall sollten Sie in den nächsten Wochen in den Pausenraum gehen. Da würde das Verlangen nach einer Zigarette zu groß werden.

… nach dem Essen die Verdauung anregen?

Ich muss mir immer nach dem Essen eine Zigarette anstecken. Wie kann ich das verhindern, wenn ich mit dem Rauchen Schluss machen will?

Zumindest in der Phase der Entwöhnung sollten sie die Situation so verändern, dass sie nicht mehr automatisch mit diesem starken Rauchverlangen einhergeht. Zum Beispiel ist es gut, nach dem Essen nicht am Tisch sitzen zu bleiben, sondern aufzustehen und etwas zu unternehmen, was einem Freude macht. Auch Zähneputzen nach den Mahlzeiten kann hilfreich sein.

… morgens wach werden?

Starten Sie kurz vor 7 Uhr ein paar Wachmacher-Aktionen gegen die Zigarette, zum Beispiel Fitnessübungen, eine heiß-kalte Dusche, einen flotten Spaziergang an der frischen Luft oder Sie trinken einen belebenden Tee.

Überlegen Sie sich schon vorab Alternativen zur morgendlichen Zigarette: Ein flotter Spaziergang, Morgengymnastik, wechselwarme Dusche, die Lieblings-CD oder Sie starten den Tag mit einer kleinen Teezeremonie, bei der Sie sich grünen oder schwarzen Tee frisch zubereiten. Auf Kaffee sollten diejenigen verzichten, bei denen die Tasse Kaffee schon automatisch mit einer Zigarette verbunden ist. Genauso gut können Sie auch ein anderes Ritual einführen: Essen Sie gleich nach dem Aufstehen einen Apfel.

Info:

Qualitätsgesicherte Rauchstoppangebote der BZgA

Kostenfreies Online-Ausstiegsprogramm mit bewährten Informationen, Tipps und täglicher E-Mail (www.rauchfrei-info.de).

Telefonische Beratung unter der Rufnummer 01805/31 31 31 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.).

Gruppenkurs „Rauchfrei Programm“ - Informationen zum Kursangebot, zu Anbietern vor Ort und den Möglichkeiten der Kostenerstattung gibt es unter: www.rauchfrei-programm.de

START-Paket zum Nichtrauchen mit Broschüre „Ja, ich werde rauchfrei“, einem „Kalender für die ersten 100 Tage“, einem Stressball und anderen hilfreichen Materialien. Kostenlose Bestellung über: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221/8992257, E-Mail: order@bzga.de