Exklusiv-Weg für Fußgänger


Bild: Die neue Marktallee: Viel Platz für Spaziergänger und Grünflächen, kein Platz für Radfahrer. Foto: Bludau

Dorsten. Dass „Neu-Wulfen“ ein kreativ-gestalteter Stadtteil ist, ist für Einheimische ein Segen, für Ortsunkundige eine Qual. Wegen der getrennten Fuß- und Autonetze ist das Finden von Hausnummern reine Glücksache. Und die Stadtverwaltung bleibt auch nach Rückbauten dem Ursprungskonzept treu. Die Folge: Breite Fußwege, die für Radfahrer verboten sind.

Zunächst dachen die Bewohner der Bereiche Heidbruch, Hetkerbruch und Grehenbruch an ein Missverständnis. Die vierstreifige Marktallee war auf die Hälfte zurückgebaut worden, dafür entstand ein wunderbarer breiter Fußweg und ein Grünstreifen.

Und wo blieb der Platz für Radfahrer? Die Planer der Stadt verweisen auf die Straße. „Viel zu gefährlich“, schimpfen Anwohner. Liebe würden sie ein Verwarngeld zahlen, als auf der Straße zu fahren.

Tatsächlich war der neu angelegte Weg längs der Marktallee zunächst für Fußgänger und Radfahrer ausgezeichnet worden. Ein Versehen, wie die Verwaltung bedauerte. Die Radfahrer sollten gefälligst den ihnen zugewiesenen Radweg benutzen, der vom Heidbruch unter der Marktallee in Richtung Ortskern Alt-Wulfen führt.

Bislang waren die Radler auch über die Marktallee gefahren. Problemlos. Denn bei je zwei Spuren in jede Richtung kam man sich nicht mit Autofahrern in die Quere. Doch weil es nie einen Radweg gegeben hat, soll es auch so bleiben. Die Stadt macht den Barkenbergern keine Hoffnung, dass sie ihre Einstellung ändert. Ihr schlagendes Argument: Am Ende des neuen Fußweges gibt es keine Anbindung an weitere Radwege.

Übrigens müssen sich auch die ortsunkundigen Autofahrer weiterhin mit dem verwirrenden Hausnummern-System abfinden. Seit fast 50 Jahren weiß man, dass selbst die Bewohner das System nicht durchschauen. Mehrfach schon haben sich Studenten daran gemacht, die Mängel zumindest abzuschwächen. Geändert hat sich nichts.

Samstag, 23. November 2013, 14:30 • Verfasst in Dorsten

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