Marl. An/Aus/An – rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Was sich chaotisch anhört, ist auch ein Chaos. Doch es könnte auch ein Drama werden. Am Montag dieser Woche hat die RWE die Fernwärmeversorgung in einer Wohnanlage in der Marler Planetensiedlung gekappt. Hintergrund ist, dass schon seit geraumer Zeit (die Rede ist von diesem und vom vergangenen Jahr) die Entgelte für die Energieleistung nicht mehr gezahlt wurden. Tragisch: Die meisten Mieter zahlen die Gelder für die Wärmeversorgung auf das Konto des Verwalters, der Marler Grundbesitz GbR. Doch von dort findet es offenbar nicht seinen Weg zum eigentlichen Gläubiger. Deswegen der drastische Schritt.

Bei den jetzigen Außentemperaturen ist der Vorgang noch nicht ganz so schlimm, mal abgesehen davon, dass in manchen Wohnungen Feuchtigkeit auftritt und ohne Heizung sich Schimmel bilden kann.

Nicht ganz einen Tag später können die Mieter wie von Zahuberhand plötzlich wieder heizen. Wie das möglich ist, wird noch ermittelt. Fakt ist, dass Mitarbeiter der RWE, die dieses Phänomen untersuchen wollten, vor Türen mit ausgetauschten Schlössern standen. Es wird gemutmaßt, dass Mitarbeiter der Hausverwaltung die Heizung wieder in Betrieb genommen haben. Der Energieversorger hat jetzt einen Antrag auf einstweilige Verfügung gestellt, damit der Zugang zu ihren Betriebsmitteln wieder hergestellt wird. Sabine Schmelter, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit RWE-Vertrieb, war im Gespräch mit uns sehr zuversichtlich, dass dem Antrag umgehend stattgegeben wird.

Am Donnerstag stellte sich die Situation wieder anders dar: Der Eigentümer ist einverstanden, dass das Objekt unter Zwangsverwaltung gestellt wird. Dies ist bereits für das Objekt Uranusweg der Fall. „Es wird auf jeden Fall eine Interimslösung geben“, sagt Schmelter, „wir sind mit dem Zwangsverwalter, der Marler Grundbesitz, dem Mieterschutzbund und der Stadt im ständigen Gespräch, so dass ich zuversichtlich bin, dass die Mieter ihre Decken und Jacken wieder in die Schränke packen können.“